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Rezension zu
Engelskalt

Eine brutale Kindermordserie und problembehaftete Ermittler ergeben eine spannende Mischung!

Von: Julia - Bücherwurm2punkt0
30.06.2015

"Engelskalt" wurde als eine der Thrillersensationen für dieses Jahr angekündigt und auch die Vita von Samuel Bjørk, das Psudonym von Frode Sander Øien, liest sich dank seiner zahlreichen Musikalben und hochgelobten Romane sehr viel versprechend. Da ich immer für einen guten Thriller zu haben neugierig auf die skandinavischen Autoren bin, habe ich mich ins Vergnügen gestürzt. Den Schreibstil von Samuel Bjørk empfand ich als sehr direkt und kurzweilig. Der Autor kam schnell auf den Punkt und mühte sich nicht mit unnötigen Details ab. Keine seiner erschaffenen Figuren hat ein normales, problemloses Leben, was dem Thriller zusätzlich zu der Mordserie eine ziemliche Problemgewalt gab. So müht sich Kommissar Holger Munch mit seiner Exfrau und der gemeinsamen Tochter ständig ab, seine im Heim lebende Mutter macht es ihm auch nicht leichter, lediglich seine Einkelin ist ein Lichtblick in seinem Leben. Seine geniale Kollegin Mia Krüger kann auf diese Probleme noch einen drauf setzen, denn sie knabbert seit Jahren an dem Selbstmord ihrer Schwester und möchte ihr eigentlich gerne folgen. Deswegen hatte sie sich ursprünglich aus dem aktiven Polizeidienst zurückgezogen. Als die Mordserie rund um die kleinen toten Mädchen startet, kann Holger Munch sie überreden für diesen Fall zurückzukehren. Die Mordserie hat es ebenso in sich, wie das Privatleben der Ermittler. Das erste Mädchen wird in einem Baum aufgeknüpft in Puppenkleidern und einem Schulranzen auf dem Rücken gefunden. Um den Hals hängt ein Schild "Ich reise alleine". Für mich ist es immer schwer mit Fällen rund um Kindermorde umzugehen, mein Herz schreit dann geradezu nach Gerechtigkeit und Rache. Deswegen hat mich dieses Geplänkel der Emittler rund um ihr problembehaftetes Leben manches Mal genervt. Ich wollte das sie sich auf die Jagd nach diesem furchtbaren Täter machen und nicht ein Eis essen mit der Enkelin. Als die Ermittler und ihr Team dann endlich mal auf Täterjagd gegangen sind, ging es endlich rasant los. Auf spannende Weise sind sie dem Täter immer mehr auf die Schliche gekommen und der Autor hat mich einige Male an der Nase herumgeführt. Ich habe mitgefiebert und mit dem schlussendlichen Täter absolut nicht gerechnet. Für mich wahr es toll zu sehen, wie der Samuel Bjørk viele Geschichtsstränge zu einem Ganzen vereint hat ohne das man auf den ersten Blick erahnen konnte, auf was er hinaus möchte. Leider wurde meine Begeisterung durch die problembehafteten Ermittler sehr getrübt. Mittlerweile geht mir der Trend zum Problemermittler einfach zu weit. Oft habe ich das Gefühl das die Autoren immer noch einen drauf setzen wollen und ein ganz normaler Ermittler, mit stinknormalem Leben nicht mehr erwünscht ist. Ich bin nun neugierig, wie es mit Holger Munch und Mia Krüger weiter geht und hoffe dass beim nächsten Reihenband deren Probleme nicht mehr so stark in den Vordergrund gestellt werden. Fazit: Eine brutale Kindermordserie und problembehaftete Ermittler ergeben eine spannende Mischung! Beim nächsten Mal wäre ich aber mit deutlich weniger privaten Problemen der Ermittler auch glücklich.

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