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Rezension zu
Stadt der Mörder

Empfehlung für Krimi-Fans, historisch Interessierte, Frankophile und Kunst-, Literatur- und Kulturbegeisterte

Von: Literaturina
11.02.2022

Als historisch-interessierter, frankophiler Krimi-Fan kam ich um diesen Roman mit einem noch dazu bestechend schönen Cover natürlich nicht herum und musste ihn lesen! Durch das winterliche Paris 1924 verfolgen wir die sich kreuzenden Wege zweier Protagonist*innen: dem Lieutenant Julien Vioric, der einen sowohl grausamen als auch rätselhaften Mord aufzuklären hat, dem weitere folgen sollen, sowie der mittellosen Lysanne, die der Spur ihrer verschwundenen Schwester in die „Stadt der Mörder“ gefolgt und nun nicht nur auf der Suche nach eben jener ist, sondern auch nach irgendeiner Form von Anstellung und vor allem einer Zukunft, da sie niemanden und nichts als ihrem Handgepäck samt Schreibheft mehr hat. Beide Protagonist*innen haben ihr Päckchen, das nach und nach einige Parallelen aufweist, aus der Vergangenheit zu tragen, treffen im Laufe der Geschichte auf eine interessante Künstlerszene, eine Verkörperung von Genie und Wahnsinn, wandeln gemeinsam mit uns Lesenden auf Flohmärkten, in Cafés, billigen Abstiegen und deutlich luxuriöseren Apartments, wodurch die verschiedenen Protagonist*innen toll charakterisiert werden und es viel zu entdecken gibt, während wir auf ein spannendes Finale zusteuern. Obwohl ich mit hohen Erwartungen an diese Lektüre herangegangen bin, bereits mit der Sicherheit, dass dieses Buch mir gar nicht nicht gefallen könnte, hat es mich noch positiv überrascht. Das lag zum einem an der unfassbar bildgewaltigen, poetischen Sprache, die die Leser*innen direkt ins Geschehen reißt, mit ungewöhnlichen Ausdrücken (ich musste sofort an eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen, Cornelia Funke, denken), die in krassem Gegensatz zu den sehr grausamen Morden steht (-> perfekt passendes Zitat dazu auf S. 143: „Warum bedient sich ein Schriftsteller einer derart poetischen Erhabenheit, um damit nichts als Gräueltaten und unverständlichen Wust zu beschreiben?“). Zum anderen lag es an teils sehr philosophischen Gedankengängen und für mich persönlich sehr interessanten Themen, vor allem wenn es um den Surrealismus ging. Hierzu empfehle ich auch sehr, das Nachwort zur Idee und Entstehung des Romans zu lesen, mit spannenden kunst-, literatur- und kulturhistorischen Hintergründen zum Surrealismus. Ein Deutsch LK hätte sein helle Freude daran, die rhetorischen Mittel dieses einzigartigen Schreibstils aufzulisten und zu deuten … und so traue mich kaum, mit meinen stümperhaften Worten diese Rezension zu schreiben. Ich möchte euch diesen Kriminalroman einfach nur ans Herz legen. Es lohnt sich, auf so vielen Ebenen! Danke an das Bloggerportal und den Penguin Verlag für dieses Rezensionsexemplar! TW: Wort “Indianer”, brutale Morde (zu spezifischen Themen könnt ihr mich gern auch anschreiben!)

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