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Rezension zu
Lancelot

Liebe, Freundschaft, Verrat und Verlust

Von: Melissa_schreibt
30.03.2022

„Lancelot“ von Giles Kristian (übersetzt von Julian Haefs) war seit langem mein erster Ausflug in das Genre der historischen Romane – und direkt ein Volltreffer! Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des Titelcharakters, dem wir zuerst im Alter von acht Jahren begegnen. Protagonisten im Kindesalter haben eine Eigenart: Sie gehen mir schnell auf die Nerven. Hier war das jedoch überhaupt nicht der Fall. Die Erlebnisse seiner Kindheit prägen Lancelot ein Leben lang. Während seiner Zeit auf der Insel Karrek vor der Küste Britanniens wird er nicht nur zu dem herausragenden Kämpfer ausgebildet, der er später an der Seite Arthurs sein wird – er lernt auch Guinevere kennen. Die Verbindung zwischen den beiden, die später zum fatalen Dreieck wird, wurde schon in einigen Nacherzählungen der Artussage beschworen. Kristian gelingt es, der Geschichte durch Lancelots Perspektive eine neue Facette zu geben. Der innere Konflikt, den Lancelot sein Leben lang mit sich selbst ausfechten muss, steht den realistisch beschriebenen Kämpfen, die Kristian sehr mitreißend beschreibt, in nichts nach. Sprachlich bewegt sich der Roman auf hohem Niveau. Kristian benutzt gerne anspruchsvolle Satzkonstruktionen und auch Wörter, die in die damalige Zeit passen, trotzdem ist „Lancelot“ nicht sperrig zu lesen. Ein großes Lob an den Übersetzer. Auch Liebhaber epischer High Fantasy (zu denen ich mich ja auch zähle) werden das Buch genießen, denn es ist nicht nur atmosphärisch wie ein dicker Fantasy-Schmöker, auch die fantastischen Elemente (Druiden, Vorsehung, „Geistwanderung“) bereichern den Roman. „Lancelot“ ist die Lebensgeschichte eines großen Kämpfers. Es ist eine Geschichte um Liebe, Freundschaft, Pflichtgefühl, Verlust, Verrat und Trauer. Um das, was hätte sein können. Um verlorene Liebe, verlorene Ehre, verlorene Leben. „Lancelot“ bekommt von mir absolut verdiente 5 von 5 Sternen, mit Prädikat „Highlight“. Ich hoffe, dass die Fortsetzung „Camelot“ auch von Heyne übersetzt wird. Kristians Schreibstil ist schon recht komplex, den traue ich mir auf Englisch nicht so recht zu. Aber es gibt ja auch noch Kristians Wikinger-Saga auf Deutsch, in die ich auf jeden Fall reinschauen werde.

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