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Rezension zu
Das verlorene Dorf

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Im Sachsenrieder Forst geht es nicht mit rechten Dingen zu

Von: analog 2.0
07.07.2015

Eins vorweg: Eigentlich lese ich so gut wie keine Deutsch sprachigen Autoren, warum kann ich gar nicht mehr genau sagen, allerdings weiß ich nach diesem Buch, dass ich da nun öfter mal eine Ausnahme machen muss weil mir sonst zu viele gute Bücher entgehen. "Das verlorene Dorf" beginnt damit, das wir Rosalie kennen lernen. Sie wurde schon als Baby ausgesetzt, der offensichtliche Grund dafür ist wohl, dass sie ein "Nachtmensch" ist. (Heute würden wir wohl eher sagen "Mensch mit Albinismus".) Ihre Haut ist bleich und ihre Augen leuchten je nach Lichteinfall rot wie die eines Tieres. Sie wird von der Heimschwestern Agnes aufgezogen, die anderen Kinder und Schwestern haben Angst vor ihr und sie wächst mit der Gewissheit auf, das mit ihr etwas nicht stimmt und sie anders ist. Nach dem Schwester Agnes verstorben ist, hat sie niemanden mehr und die anderen im Heim wollen sie um jeden Preis loswerden. Rosalie ist ihnen unheimlich und sie würden wirklich alles tun um die andren armen kleinen Kinder vor ihr zu "schützen". Rosalie wird sozusagen "eingetauscht" und landet in einem anderen Heim im Ostallgäu im Jahre 1944. Dort wiederholt sich die Geschichte, bis sie eines Tages den Waldmenschen Romar kennen und lieben lernt. Ich weiß kaum wie ich es beschreiben soll, die Schreibweise, die Umgebung und alles ist einfach so durch und durch Deutsch. Aber seinen wir doch mal ehrlich, nirgendwo anders auf dieser Welt würde eine solche Geschichte so gut funktionieren wie in Deutschen Wäldern oder nicht? Am besten gefällt mir, das es das kleine abgeschiedene Walddorf Haberatshofen bis 1845 wirklich gegeben hat und sich tatsächlich wohl auch einige Geschichten und Mythen um diesen Ort ranken. Der Erzählstil ist sehr flott, kaum nebensächliches Geplänkel oder unnütze Beschreibungen, sondern wirklich nur der Teil der Geschichte der zählt. Rosalies anfängliche Naivität und das Unwohlsein im Umgang mit anderen wird gleich zu Anfang sehr glaubhaft beschrieben. Die Personen werden gleichzeitig sehr glaubhaft und authentisch dargestellt, jede aber behält ihre eigenen Geheimnisse und Vergangenheiten. Relativ früh kommt man auch als Leser dahinter, das irgendwas in diesem Ort nicht mit rechten Dingen zugeht, aber einfach niemand will es einem verraten, man muss also ganz schnell weiter lesen. Die kurzen knackigen Kapitel lassen sich gut lesen und beschreiben viel Handlung auf nur 378 Seiten. Fazit: Ein sehr fesselnder, gruselig,, schauriger Roman! Absolut Lesenswert! Um es in einem Satz zu sagen: "Im Sachsenrieder Forst geht es nicht mit rechten Dingen zu."

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