Rezension zu
Der Duft der Blumen bei Nacht
Viel mehr als eine Nacht im Museum
Von: RabiataIch habe erst Ende Februar ‚Das Land der Anderen‘ von Leïla Slimani für den Lesekreis gelesen. Der Roman, den die Autorin Erzählungen ihrer Großeltern und Eltern nachempfunden hat, hat mir sehr gut gefallen, so dass mich dieser Band besonders interessiert hat. Diesmal erzählt die Autorin von einer Nacht, die sie im Museo Punta della Dogana verbringen darf. Dabei verbindet sie locker Erinnerungen an ihre Kindheit in Rabat und ihre Familie, Gedanken über das Dasein als Schriftstellerin und Mutter und ihre Gefühle und Empfindungen, die sie in dieser Nacht im Museum hat. Sie zitiert andere Schriftsteller und notiert ihre Gedanken zu den zitierten Passagen, und was sie mit sich und ihrem Leben verbindet. Das Buch ist mit seinen 160 Seiten angenehm kurz und schnell zu lesen, ist aber voller Tiefe und Persönlichkeit. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut und ich hatte das Gefühl, direkt dabei zu sein, wenn die Autorin barfuß durch das Museum streift, oder in ihren Erinnerungen an den nächtlichen Abenteuern in Marokko versinkt. Man glaubt fast, die Blumen riechen zu können, die auch dem Buch den Titel geben: Nachtjasmin, auch galant de nuit oder mesk el arabi genannt. Der Geruch der Pflanzen weckt weitere Erinnerungen, in denen die Autorin wie durch Räume in einem Museum umher streift und den Lesenden Einblick in ganz persönliche Erinnerungen und Gefühle gewährt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und werde sicher auch weitere Bücher von Leïla Slimani lesen. Ich mag ihren Schreibstil.
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