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Rezension zu
Das Versprechen

Eine bereichernde Lesereise nach Südafrika

Von: Stines Lesereise
13.04.2022

Aus dem südafrikanischen Englisch von dem mehrfach für sein übersetzerisches Werk ausgezeichneten Thomas Mohr. Somit ist das Buch, Gewinner der Booker Preis 2021 in mehrfacher Hinsicht ein Kandidat für mein neues Hobby Preislistenlesen. „Geduld ist eine Form der Meditation.“ (S. 62) Diese Geduld braucht es auch, für mich als Leserin und für die handelnden Figuren im Buch zu erfahren, ob das titelgebende Versprechen, der schwarzen Salome für ihr Dienste ein eigenes Haus und Land zu geben, erfüllt wird, denn die Geschichte wird über mehrere Jahrzehnte erzählt. Diese Geduld wird aber belohnt und ich kann nur jedem, der auch gerne etwas Anspruchsvolles liest, empfehlen, dieses Buch über eine weiße Familie in Südafrika in den Zeiten des politischen Umbruchs zu lesen. Eine Familiengeschichte, die mal etwas anders erzählt wird. Das Buch zeichnet sich für mich durch die Sprache und seine Erählweise aus. Leicht wie eine Feder zieht die allwissende Erzähstimme auch dann von einem zum anderen, auch Tiere tragen so zum Fortgang der Geschichte bei, ohne dabei eine wirkliche Rolle zu spielen und doch irgendwie wichtig, um Verbindungen herzustellen (z. B. die Schakale auf den Seiten 165-167). Auffällig und wahrscheinlich mit Absicht, ist die vorherrschende Perspektive eine aus weißer Sicht. Es geht hier viel um die Wahrnehmung der politischen Umbrüche eben aus der Sicht der weißen Bevölkerung Südafrikas. Dabei ist die Sprache auch für Literatureinsteiger wie mich gut verständlich, wenn ich auch einige wenige Ausdrücke in Afrikaans gegoogelt habe. Wirklich schöne Sätze laden auch mal zum Verweilen oder Nachdenken ein. Sprachlich erdet Damon Galgut mich aber auch immer wieder, in dem er kurzweilige Ausflüge aller Art eingeflochten hat. So lernen wir auch Randfiguren ein wenig kennen. Seine Deutlichkeit in Bezug auf menschliche und auch tierische Ausscheidungen (kommt nicht wahnsinnig häufig vor) hätte es für mich so nicht gebraucht, auch wenn ich glaube zu verstehen, warum er es getan hat. Auf die Gefahr hin, mich vollständig zu blamieren, ist das seine neue Variante von „Ich denke, also bin ich“ (zu finden auf S. 251 „Ein durchschlagender Beweis, dass du keine Erfindung bist.“ und der gesamte Abschnitt). Ich hätte es im Nachgang betrachtet vielleicht lieber in einer Leserunde gelesen, da ich schon Redebedarf an vielen Stellen gespürt habe. Eine bereichernde Lesereise nach Südafrika. Alle Rechte bei Verlag und Autor

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