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Rezension zu
Der Jungfrauenmacher

toller Auftakt für einen sympathischen Ermittler

Von: rukhi
08.07.2015

“Ich weiß, dass du die Wellen liebst, je höher sie sind. Und ich weiß, dass du immer wieder aus Brett steigen wirst, egal wie hart du fällst.” In der großen Hülle und Fülle von “Deutschland-Krimis” (Allgäu-Krimi, Nordsee-Krimi, Alpen-Krimi etc…) steht einem oft das Wasser bis zum Hals. Wie wählt ihr eigentlich aus, wem ihr eine Chance gebt, und welche ihr im Buchladen stehen lasst? Interessanter Ermittler? Eine Kulisse die euer Fernweh befriedigt oder die ihr wie eure Westentasche kennt? Ein spannender Fall? Oder beurteilt ihr ein Buch doch eher nach seinem Cover? Egal wie, an “Der Jungfrauenmacher” kommt ihr bestimmt nicht vorbei, denn das Buch erfüllt all diese Punkte. Erst Mal ist es eines der schicksten Cover, die diesen Sommer neu in die Regale kommen. Obwohl es so düster aussieht, verursachen die Leuchtturme schlimmes Fernweh. Optimal wäre es natürlich, diesen Thriller an der Nordsee mit Blick auf einen solchen Leuchtturm zu lesen. Wahrscheinlich wäre man danach aber nur noch paranoid und könnte den Urlaub nicht richtig genießen. Jeder Mann am Strand wäre auf einmal verdächtig… aber ich schweife ab. Dies war mein erstes Buch von Derek Meister, ich musste aber beim Recherchieren feststellen, dass er doch schon so einiges geschrieben hat. Dafür kenne ich mich in der deutschen Thriller und Krimi Szene einfach noch zu wenig aus. Aber, sein Stil hat was. Ich war von der ersten Seite an gefesselt. Perspektivwechsel und Zeitsprünge werden genau an den richtigen Stellen und in einem unfassbar spannenden Rhythmus gemacht, bis am Ende die Spannung so anzieht, dass man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen kann. Ich wusste bis zum Ende nicht, wer der Täter ist. Und das obwohl einige Kapitel aus der Sicht des Täters geschrieben sind. Chapeau lieber Herr Autor und mehr davon!. Den Ermittler, Knut Jansen, habe ich richtig ins Herz geschlossen. Endlich mal ein junger Ermittler, sehr jung. Zu jung, um Revierleiter zu sein, aber das ist er. Denn sein Vater, der ehemalige Revierleiter, hat ihn dazu ernannt. Wie realistisch das ist, darüber lässt sich bestimmt streiten. Aber auf seine sympathische Art macht Knut diese Streitigkeiten schon wieder weg. Das Interessante an seiner Situation ist, dass der Jungfrauenmacher Knuts erster Fall ist, Knuts erste Leiche. Und so hat er ungefähr genauso viel Ahnung und Erfahrung mit der Polizeiarbeit, wie der Leser. Knut ist selbsternannter Sheriff von Valandsiel (inklusive falschem Sheriff-Stern, hab ich schon erwähnt, wie sympathisch er mir ist ;) ), und führt sich teilweise auch auf wie ein Sheriff aus einem amerikanischen Hollywoodfilm. Das führt zu viel Chaos, aber auch zur schnellen Aufklärung des Falles. Viel zu schnell, für meinen Geschmack. Klar war ich froh, als der Täter gefasst war. Aber ich hätte gerne noch etwas mehr Zeit in Valandsiel verbracht. Gut, dass “der Jungfrauenmacher” erst der Auftakt einer Reihe um Henning und Jansen ist. Ich werde sie definitiv weiter verfolgen. Einzig mit Helen Henning, der Profilerin die Knut um Unterstützung bittet, konnte ich nicht wirklich viel anfangen. Auch wenn Derek Meister ihr eine interessante Vergangenheit auf den Leib geschneidert hat, konnte ich mich für sie nicht so richtig interessieren. Sie war zu sehr Sherlock Holmes, zu gezwungen “kaputt”, falls das Sinn macht. Mir fällt keine bessere Beschreibung ein, aber vielleicht wisst ihr was ich meine, wenn ihr es mal gelesen habt. Denn keinesfalls stört oder schmälert sie das Lesevergnügen. “Der Jungfrauenmacher” ist DAS Buch für euren nächsten Sommerurlaub am Strand (natürlich auch auf Balkonien, zum “an den Strand träumen”). Falls ihr die Rezension jetzt ganz gelesen habt, weil ihr mehr über den Fall wissen wolltet: Pustekuchen! Denn ich möchte nicht zu viel verraten. “Der Jungfrauenmacher” liest sich besser, je weniger man vorher weiß. Vertraut mir!

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