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Rezension zu
Born a Crime – Als Verbrechen geboren

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Als Verbrechen Geboren

Von: Feyza
24.04.2022

„Amerika ist der einzige Ort auf der Welt, an dem ich von Natur aus verstanden habe, dass Südafrika und die Vereinigten Staaten von Amerika eine sehr ähnliche Geschichte haben. Es sind verschiedene Zeitpläne, aber die Richtungen, die wir eingeschlagen haben, und die Konsequenzen - den Umgang mit den Folgen dessen, was wir als Demokratie betrachten, und die Erkenntnis, dass Freiheit nur der Anfang des Gesprächs ist, habe ich gelernt. “ - Trevor Noah Wer ist Trevor Noah: Trevor Noah, ist geboren am 20. Februar 1984 in Johannesburg. Er ist ein südafrikanischer Kabarettist, Moderator und Schauspieler. Als – farbiger – Südafrikaner auf der Flucht vor Morddrohungen ist er nach New York geflohen, welche dann seine Wahlheimat geworden ist. Völlig unbekannt hat er dann eine TV-Karriere gestartet und hat in nur kurzer Zeit eine der beliebtesten Late-Night-Shows, die Daily Show, von Jon Stewart übernommen. Doch Noah erwähnt in seinem Buch überhaupt gar nichts von seiner großartigen Karriere.. In dem Buch „Farbenblind“ geht es ausschließlich um die Jahre davor.. um seine bittere Jugend in Südafrika. Was er dort erleidet und erduldet könnte wie aus einem Film sein. Was er sich dort erarbeitet ist einfach inspirierend. Er sollte gar nicht existieren dürfen. Seine Mutter eine Xhosa und sein Vater ein Deutsch-Schweizer. Als er im Jahre 1984 auf die Welt kam, herrschte noch Apartheid in Südafrika und das sog. „Immorality“ Gesetz. Demnach waren Beziehungen zwischen den Rassen verboten und wurde mit mehrjähriger Haft bestraft. Der Originaltitel des Buches „Born A Crime – Als Verbrechen geboren“ trifft es auf den Punkt. Er darf seinen Vater nur ganz selten in geschlossenen Räumen sehen. Seine Mutter gibt ihm in der Öffentlichkeit nicht die Hand. Kränkungen die schlimm genug erscheinen. „Das schwarze Südafrika zog gegen sich selbst in den Krieg“, seine alleinerziehende Mutter kämpt ums überleben. Das Buch widmet er auch dieser. Seine Mutter war sehr religiös und zerrte ihn sonntags zu drei Gottesdiensten, dabei gingen sie vorbei an brennenden Barrikaden und Leichen, die von den Kämpfen der Zulu und Xhosa übrigblieben. Einerseits bewundert man die Stärke seiner Mutter und andererseits ist es wirklich schlimm was sie ihm doch auch angetan hat mit ihrer Härte. Sie prügelt den Sohn und beschimpft ihn „Ich muss dir das antun, bevor es dir die Polizei antut.“ Um Benzin zu sparen, lässt sie ihren VW-Käfer bei Stau und abgeschaltetem Motor vom Sohn anschieben. Er soll sich mit der Erbarmungslosigkeit seiner Umwelt abfinden, sich daran gewöhnen. Tatsächlich lernt er sich anzupassen, er lernt sieben Sprachen, von Englisch, Deutsch bis Zulu und Sotho.. er will sich seinem jeweiligen Gegenüber hineinversetzen. Seine Mutter heiratet bald einen schwarzen Automechaniker. Ihren Job als Sekretäri gibt sie auf und steckt das wenige Geld das sie hat in das schlechte Geschäft ihres Mannes. Das Leben der Familie erreicht damit seinen Tiefpunkt. Sie sind so arm, dass sie sich von Würmern ernähren müssen. Der neue Mann in ihrem Leben ist ein Nichtsnutz und ein Arsch der ersten Stunde. Er versäuft alles Geld und schießt seiner Frau eine Kugel durch den Kopf. Doch sie überlebt und er kommt mit einer Bewährungsstrafe davon. Als Jugendlicher arbeitet Trevor Noah als DJ und verkauft Raubkopien von CD's . Er hat ein großartiges Talent, undzwar das Geschichtenerzählen. Dies setzt er dann als Radio und TV Moderator beim südafrikanischen Rundfunk ein, später auch als Comedian. Das Buch ist packend und spannend geschrieben mit viel Esprit und Selbstironie, die die Tragik seiner Heimat deutlich macht. „In Amerika gab es die Zwangsvertreibung der Indianer in Reservate und die Sklaverei, gefolgt von der Rassentrennung. Nun stelle man sich vor, dass das alles denselben Menschen zur gleichen Zeit widerfährt. Das ist Apartheid.“ Bitte Lesen! Trevor Noah: Farbenblind. Aus dem Amerikanischen von Heike Schlatterer. Blessing Verlag, München 2017. 336 S., 19,99 Euro. E-Book 15,99 Euro.

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