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Rezension zu
Die Rosenfrauen

Das perfekte Parfüm

Von: Martinas Buchwelten
10.07.2015

Die junge Italienerin Elena Rossini kommt aus einer Familie der Parfümhersteller. Schon seit Generationen kreieren die Frauen des Hauses ganz besondere Düfte. Eine Urahnin von Elena hat vor rund 300 Jahren den "perfekten Duft" geschaffen. Die dazugehörige Formel ist seitdem zwar im Familienbesitz, jedoch so verschlüsselt, dass noch keine der Nachfahren dem großen Geheimnis auf die Spur gekommen ist. Obwohl Elena das begnadete Talent geerbt hat und eine sogenannte "Nase" ist, wehrt sich die junge Frau anfangs gegen ihre Bestimmung und schlägt einen anderen Berufsweg ein. Als sie jedoch vor den Scherben ihres Glücks steht, verlässt sie Florenz und geht nach Paris. Dort verhilft ihr ihre Freundin aus Kindertagen, Monique, einen Job in der angesagtesten Parfümerie von Paris, Narcissus, zu bekommen. Monique hat diese gerade verlassen, um endlich von ihrem Chef loszukommen, und bietet Elena ihre Stelle an. Doch diese landet nicht als Parfümherstellerin bei Narcissus, sondern als Verkäuferin. Und langsam entdeckt sie auch ihre Liebe zu den Düften und stellt sich der Familiengeschichte..... Das Glück ist nichts anderes, als der Duft unserer Seele - Coco Chanel - Meine Meinung: In diesem Debütroman der italienischen Schriftstellerin Cristina Caboni dreht sich alles ums Parfüm und deren Herstellung. Jede Kapitelüberschrift widmet sich einer Parfümin­gre­di­enz. Fünfunzwanzig davon entführen den Leser in die Welt der Düfte und die Gefühle, die diese in Elena erwecken. Als "Nase" kann sie jede einzelne Duftnote riechen und beginnt für jeden ihrer Kunden ein ganz persönliches Parfüm herzustellen. Seitenweise wird über verschiedene Duftessenzen geschrieben. Dies wird leider manchmal etwas zu langatmig und nimmt der Geschichte etwas die Fahrt. Auch die Vorhersehbarkeit des Romans hat mich, genauso wie die eher kitschige Liebesgeschichte, etwas gestört. Da ich sehr gerne Familiengeschichten lese, erwartete ich mir auch einen, wenigstens kleinen Bezug zur Vergangenheit, da Elena ja auch das "perfekte Parfüm" ihrer Ahnin sucht. Jedoch gibt es im gesamten Verlauf des Buches keine einzige Rückblende ins 18. Jahrhundert. Alleine aus wenigen Tagebucheinträgen wird das Thema kurz angeschnitten, jedoch die Familiengeschichte kaum angerissen. Im Anschluss an den Roman gibt es noch ein sehr interessantes Duftlexikon und ein kleines Interview der Autorin. Die Charaktere sind von Cristina Caboni sehr gut ausgearbeitet worden, jedoch fand ich die weiblichen Protagonistinnen in dieser Geschichte ins traditionelle Frauenbild gedrängt. Monique kommt nicht von ihrem Geliebten los und besitzt so gar kein Rückgrat, obwohl die durchgestylte Modelfrau zehn Männer an jedem Finger haben könnte. Auch Elena scheint ohne Mann kein Ganzes zu sein. Ebenso fand ich ihre Launen und vorallem pessimistische Grundstimmung nicht wirklich positiv. Sie wirkt schüchtern und manchmal sehr naiv. Die Schwierigkeiten gegenüber ihrem Stiefvaters, der sie nicht akzeptiert hat und ihrer Mutter, die dem neuen Mann dem Vorzug gegenüber ihrem Kind gab, werden zwar immer wieder erwähnt, aber nicht wirklich erklärt, noch wird näher darauf eingegangen. Die ganze Familie bleibt so etwas blass zurück. Schreibstil: Der Schreibstil der Autorin ist blumig und leichtgängig, jedoch fehlte es mir an Spannung. Es gab nicht wirklich viele Überraschungen und viele Handlungen waren vorhersehbar. Dafür merkt man, wie intensiv sich Cristina Caboni mit der Materie beschäftigt hat. Cover: Okay, ich gebe zu das deutsche Cover ist ganz einfach ein Eyecatcher! Alleine deswegen möchte man das Buch schon kaufen... Auf dem italienischen Originalcover sehen wir wieder das typische Frauengesicht und einige Rosenblätter. Apropos Rosen.......diese Blumen verbreiten zwar einen wunderbaren Duft, doch warum das Buch "Die Rosenfrauen" heißt, erschließt sich mir nicht wirklich. Fazit: Ein leichter Roman rund um das Thema Parfüm, dessen Inhalt sich leider sehr bald wieder verflüchtigt. Mir fehlte die Spannung und die Tiefe. Für Liebhaber von Duftessenzen und für Zwischendurch.

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