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Rezension zu
Engelskalt

Ein toller Thriller mit realistischer und düsterer Atmosphäre!

Von: Nicole W./LilStar
12.07.2015

Einer der besten Sonderermittler Norwegens wieder wieder aktiviert, als ein scheinbarer Serienmörder kleine Mädchen umbringt. Er hinterlässt die Kinder an Bäumen hängend, mit Puppenkleidern angezogen und gepackten Schultaschen. Aber er hinterlässt auch noch andere Spuren mit Hinweisen, die die Ermittler zu lösen versuchen. Holger Munch reaktiviert sein gesamtes Team, unter anderem auch Mia Krüger, die selbst arge Probleme hat und kurz vor ihrem eigenen Suizid steht. Dennoch ist sie die beste für diesen Job und durchschaut den Killer wie kein anderer Trotzdem ist er ihnen immer einen Schritt voraus … Krimis und Thriller aus dem skandinavischen Bereich, empfinde ich immer als besonders realistisch und brutal. So ging es mir auch mit diesem hier. Die Stimmung ist düster. Keine der Figuren ist wirklich eine glückliche Vorzeigefigur, alle haben ihre Dämonen mit sich rumzuschleppen, die einen haben daran so sehr zu tragen, dass sie es kaum aushalten können, die anderen weniger schlimm. Das muss man wissen, wenn man sich an dieses Buch begibt, die Atmosphäre ist nämlich, selbst wenn sie für die Buchverhältnisse gerade gut ist, immer noch ziemlich düster. Das macht für mich aber auch ein wenig Realität aus. Wer ständig mit Mord und Tod zu tun hat, dem kann man nicht verübeln, wenn er daran nagt. So sind also auch die Ermittler, unsere Hauptfiguren in diesem Buch Krüger und Munch keine totalen Sympathieträge. In einer Beurteilung würde man wohl schreiben ‘sie waren immer bemüht’, was impliziert, dass sie es jedoch nie wirklich schafften. Kompetent sind sie allerdings allemal. Jedenfalls leisten beide alleine in diesen Fällen mehr als das gesamte restliche Team zusammen. Man merkt ihnen an, dass sie für ihren Job leben und ihn gut machen wollen. Was mich dennoch ein wenig verwirrte sind die Umstände, unter denen die Polizeiarbeit in Norwegen beschrieben wird. Ich habe natürlich keine Ahnung, wie es in Norwegen zugeht, aber es kommt mir doch schon alles sehr locker und antiautoritär zu. Irgendwie scheint dort jeder machen zu können, was ihm gerade einfällt und arbeiten zu können wann er gerade mag. Der Fall an sich ist wirklich spannend – wie immer wenn es um Kinder geht. Und das empfinde ich nicht erst so, seitdem ich selbst Mutter bin, aber die schwächsten Glieder in unserer Gesellschaft sind einfach diejeniger Opfer, mit denen man doch am meisten mitleidet. Und mit dieser Empathie spielt auch Autor Samuel Bjørk. Trotzdem wird es zu keinem Zeitpunkt wirklich extrem emotional. Eher nüchtern werden die Morde und das gesamte Vorgehen geschildert. Ich empfand das als wirklich angenehm, denn so konnte ich mitüberlegen und miträtseln, ob ich selbst als Leser vielleicht irgendwelche Anhaltspunkte entdecken könnte, die auf den Täter hinweisen. Tatsächlich habe ich auch das ein oder andere Mal einen Verdacht gehabt, aber auf die endgültige Lösung kam ich auch erst kurz vor der Auflösung und selbst da war ich mir noch nicht 100%ig sicher. Durch die vielen Erzählstränge, die Kapitel für Kapitel erzählt werden, scheint die Geschichte am Anfang mit verworrener als die es schließlich tatsächlich ist. Alle Fäden führen am Ende zum Fall und haben unmittelbar miteinander zu tun. Auch das hat mir gefallen, dass hier nicht stringent erzählt wird, sondern der Leser ein wenig mitdenken und konstruieren muss. Fazit Samuel Bjørk hat mit Engelskalt einen wirklich tollen und spannenden Thriller abgeliefert, den man gerne verfolgt, mit dem man mitfiebern kann, ohne jedoch zu sehr emotional drin zu stecken. Und zu guter Letzt sind die Figuren einfach nur als gelungen und interessant zu bezeichnen. Von mir aus eine totale Empfehlung für alle Thriller-Liebhaber!

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