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Rezension zu
Die neue Wildnis

Spannende, charaktergetriebene dystopisch-utopische Klimaerzählung

Von: theclimatereader
16.06.2022

Bea und ihre junge Tochter Agnes haben sich einer kleinen Gruppe Auserwählter angeschlossen, die mit Erlaubnis der Behörden in der ansonsten streng vor menschlichem Einfluss geschützten Wildnis irgendwo auf dem amerikanischen Kontinent leben darf. Das Experiment hat zum Ziel, herauszufinden, ob die Menschheit noch im Einklang mit der Natur leben kann, ohne diese auszubeuten und ihr zu schaden. Die Teilnahme hat das Leben der schwerkranken Agnes gerettet, denn das Leben in den übervölkerten, von Smog geplagten Städten schadet den Kindern am meisten. Vor diesem Panorama werden in der Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Agnes und Bea die großen Themen des Erwachsenwerdens und des Abnabelns verhandelt. Diane Cook hat mit Bea eine widersprüchliche, wütende, auch wankelmütige Mutterfigur geschaffen, in der deutlich wird, dass Eltern, angesichts der Brutalität der Welt und selbst auf Schutz angewiesen, eigentlich unmögliche Entscheidungen für sich und ihre Kinder treffen müssen. Die Gruppendynamik unter den auserwählten „survivalists“ trägt die Handlung voran. Wer eine handlungsgetriebene Geschichte oder an science fiction angelehnte Lösungen für eine globale Krise erwartet, wird enttäuscht werden. Diese Geschichte wird durch ihre Charaktere und ihre Auseinandersetzung mit ihrer herausfordernden Situation getragen und lebt von der Hingabe für die Idee eines unabhängigen, freien Lebens – und von Hoffnung. Einige Nebenfiguren blieben für mich etwas blass, und das 538 Seiten lange Buch hatte zwischendurch „kleinere Längen“, ich bin aber vom berührenden Ende und der grundsätzlichen Idee restlos eingefangen worden und habe sogar ein paar Tränen vergossen. Der Schreibstil ist sehr schön und wurde wunderbar übersetzt von Astrid Finke.

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