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Rezension zu
18/4 - Der Hauptmann und der Mörder

Spannender Thriller aus einer anderen Welt.

Von: djojo
04.08.2022

In Chengdu ermordet der selbsternannte Eumenides auserwählte Menschen, die aus seiner Sicht den Fängen der Justiz entgangen sind. Er kündigt seine Tat einige Tage im Voraus in Form von handschriftlichen Todesanzeigen an und führt damit die gesamte Polizeiarbeit der chinesischen Millionenstadt vor. Hauptmann Pei Tao aus Longzhou hat sehr persönliche Gründe, warum er sich an den Ermittlungen rund um die Eumenides-Morde in Chengdu beteiligen möchte. Und kurze Zeit später gelingt es ihm auch eine Rolle in der neu gebildeten Einsatzgruppe 18/4 zu ergattern und von nun an mit seinem Wissen und messerscharfen Verstand bei der Jagd nach Eumenides einen Teil beitragen zu können. Pei Tao selbst ist dabei davon überzeugt, dass er immer im Sinne des Gesetzes und der Gerechtigkeit handelt. Auch wenn ihn seine persönliche Verbindung zu den Morden und seine Vergangenheit immer wieder an genau diese Grenze bringen. „Pei schlug mit der Faust auf den Tisch. »Nein. Die Menschen brauchen Gesetze.« – »Das Gesetz schafft keine Gerechtigkeit. Die Mächtigen und Einflussreichen können die Regeln brechen, wie es ihnen passt, und das Gesetz ist hilflos gegenüber Leuten die sich im Schatten verbergen.« Eisige Grausamkeit war in seine Stimme gekrochen. »Das ist die Wahrheit, der ich mir vor achtzehn Jahren bewusst geworden bin.«“ (S. 332) Der erste Thriller aus der 18/4 Trilogie von Zhou Haohui bietet super spannende Einblicke in eine andere Welt. Auf der einen Seite arbeitet die chinesische Kriminalpolizei ähnlich wie die unsere. Sie jagt Mörder und möchte diese zur Strecke bringen. Auf der anderen Seite gibt es aber soziale Grenzen und menschliche Unterschiede, die man erst beim Durchleben dieser Geschichte begreifen kann. Gerechtigkeit kann in unterschiedlichen Gesellschaften unterschiedlich interpretiert werden. Von sozialen und kulturellen Unterschieden ganz zu schweigen. Zhou Haohui hat bemerkenswerte starke und teilweise durch die Vergangenheit deutlich gezeichnete Protagonisten erschaffen. Durch die langsame Einführung der Vergangenheit von Pei Tao und seinen Kommilitonen aus der Zeit auf der Polizeischule erschließt sich dem Leser erst nach und nach, was es mit Eumenides auf sich haben könnte. Dadurch bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten und mit einem ordentlichen Finale wird der erste Band beendet. Insbesondere wer sich gegenüber der chinesischen Kultur auch in der heutigen Zeit noch aufgeschlossen zeigt, dem lege ich dieses spannende Werk ans Herz. Es erhält meine klare Empfehlung und bietet emotionale Einblicke, die man sonst nur im direkten Dialog mit Menschen aus China erhält.

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