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Rezension zu
Nebelmacher

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Bernhard Trecksel: Nebelmacher

Von: Amerdale
19.07.2015

Als ich das Buch beendet hatte, hatte ich den Eindruck, dass die Handlung noch nicht vollendet ist, sondern der Roman nur den ersten Akt einer größeren Geschichte erzählt hat. Aber es gibt nirgendwo einen Hinweis darauf, dass (bisher?) weitere Bände geplant sind. Etwas schade, denn durch diese Ungewissheit bin ich unsicher, wie ich das Ende einschätzen soll. Für ein Stand-Alone-Roman ist es mir eindeutig zu offen, was das Schicksal der Figuren betrifft, aber für einen Reihenauftakt wäre es ideal. Ansonsten ist für mich das Reizvollste an dem Buch die Welt, die der Autor erschaffen hat. Nach dem Kampf von Göttern gegeinander, ist die Welt komplett mit einem Nebel bedeckt und das zivilisierte Leben findet nur noch in wenigen Städten statt, die mit einer magischen Kuppel gegen den Nebel geschützt sind. In der Wildnis im Nebel leben nur noch Barbaren. Es gibt den Kult um eine Totengöttin, deren Anhänger die Fähigkeit haben Sterbenden die Seele entreißen zu können und sie so komplett vernichten. Aber trotz des vielen Potentials, dass diese Welt hat, wird sie leider nie wirklich erklärt. Es gibt zwar zwischen den einzelnen Kapiteln kurze Einschübe über die Entstehung der Welt, aber die Funktionsweise wird auch da nicht erklärt. Was dieser Nebel bewirkt. Oder wie beispielsweise die Nahrungsversorgung in den Städten funktioniert, wenn im Umland Nebel herrscht und dort keiner Landwirtschaft betreibt. Oder warum die Arkanisten, dei Magier, welche die Kuppel erschafften und jetzt hin und wieder reparieren, von den Städtern gehasst werden, obwohl ohne die Stadt vom Nebel verschluckt werden würde. Oder wie genau der Prozess der Seelenzersörung funktioniert – man erfährt nur, dass die menschliche Seele in einen Vogel umgebettet wird und dass Tier dann von andern Tieren getötet wird, aber wozu genau diese Umbettung nötig ist? Keine Ahnung. Ich hätte da so gern mehr erfahren, weil es klingt, als könnte es großartig sein, aber es werden nie genug Details gegeben um sich diese Welt wirklich vorstellen zu können. Die Handlung selbst ist um vier verschiedene Charaktere aufgebaut, wobei sich die Kapitel abwechselnd immer auf eine Figur konzentrieren, bis sich später im Buch die Handlungen von zwei und auch einmal drei Charakteren überkreuzen. und natürlich beeinflussen sich die einzelnen Handlungen auch gegenseitig schon vorher, auch wenn es nicht zu Begegnungen kommt. Allerdings war für mich diese Erzählweise auch etwas problematisch, denn ich fand nur zwei der vier Figuren von Anfang an interessant, die Kapitel über die anderen zwei waren also eher Zwangslektüre, damit ich wieder zu meinen Lieblingen kommen konnte. Aber Morven und Ormgair haben es einfach nicht geschafft mein Interesse an ihnen zu wecken im Gegensatz zu Clach und Greskegard. Und teilweise fühlte ich mich beim Lesen auch einfach an Bruchstücke von anderen High Fantasy-Werken erinnert. Die feindlichen Nebel haben etwas von dem Nebel im dritten Teil der Mistborn-Reihe von Brandon Sanderson. Morven hat mich mehr als einmal stark an Brienne von Tarth aus A Song of Ice and Fire erinnert. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt war und es ist auch kein bloßes Kopieren, sondern schon jeweils eine eigene Version, aber gefallen hat es mir nicht sehr. Wäre ich mir sicher gewesen, dass es zu dem Roman eine Fortsetzung gibt, hätte ich ihn wohl mit vier Sternen bewertet. Aber ohne mir dessen sicher zu sein, bleibt mir einfach zu viel ungeklärt. Das Schicksal aller vier Hauptfiguren ist nahezu völlig offen und der zentrale Konflikt wurde nur in Ansätzen angesprochen.

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