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Rezension zu
Da wo sonst das Gehirn ist

Ein unterhaltsamer Coming of Age-Roman, der Humor und Ernst schön austariert

Von: eschenbuch
13.09.2022

Inhalt: Sommer 2019. Die 17-jährige Alina beginnt ihr letztes Schuljahr an einer neuen Schule. Wider Erwarten fällt ihr der Einstieg in die neue Klasse recht leicht und erste Freundschaften bahnen sich an. Auch darf sie ihre selbst entwickelte App, ein Network, in dem die Nutzer anonym chatten können, mit der neuen Klasse austesten. Alles könnte so schön sein. Doch dann bandelt Alinas Mutter mit Urs Carstensen, dem Vater von Klassensprecher Corvin an – was die Chance zukünftiger Peinlichkeiten ins Unermessliche steigert. Zu allem Überfluss wird auch noch der Mietvertrag von Alina und ihrer Mutter gekündigt. Gut (oder nicht so gut), dass es Urs gibt, der Alina und ihrer Mutter sofort Unterkunft gewährt. Doch bei den Carstensens läuft nicht alles so perfekt, wie es zunächst den Anschein hat… Persönliche Meinung: „Da wo sonst das Gehirn ist“ ist ein Coming of Age-Roman von Sebastian Stuertz. Erzählt wird der Roman hauptsächlich aus der personalen Perspektive Alinas. Kurzzeitig kommt auch noch eine weitere personale Sicht hinzu, deren Identität ich hier aber nicht verraten möchte. Die Handlung dreht sich – spoilerfrei und grob gesagt – um Freundschaft, (die nicht nur erste) Liebe, das Leben in einer Patchwork-Familie, Mobbing, familiäre Konflikte und Schwierigkeiten in der Eltern-Kind-Beziehung. So finden sich einerseits viele Szenen voller Leichtigkeit und Witz, andererseits Episoden, die stellenweise wirklich starker Tobak sind und in denen die Verzweiflung der Figuren greifbar wird. Der Balanceakt zwischen diesen unterschiedlichen Szenen gelingt Sebastian Stuertz perfekt (Großartig mehr will ich zum Plot gar nicht sagen, um Spoiler zu vermeiden. Nur: Wohin genau sich die Handlung entwickelt, ist nicht vorhersehbar und daher sehr überraschend.) Wie schon im Inhaltsteaser angesprochen, spielt im Roman auch eine Messenger-App, in der sich die jugendlichen Figuren austauschen, eine Rolle. Dementsprechend wird auch viel Jugendsprache genutzt. Diese ist bei „Da wo sonst das Gehirn ist“ sehr authentisch, lebensnah und lebendig (Dadurch hebt sich Stuertz‘ Roman schön von vielen anderen Romanen ab, in denen die Jugendsprache oft gekünstelt und unecht wirkt). Sehr hat mir auch der Humor des Romans gefallen. Die Szenen und die Figuren, die Stuertz beschreibt/entwirft, sind meist hyperbolisch gesteigert und irgendwie schräg, besitzen aber immer eine wahre, lebensechte Essenz, wodurch sie ungemein lustig sind (Tatsächlich musste ich beim Lesen mehrmals auflachen 😂) Der Schreibstil von Sebastian Stuertz ist sehr angenehm und lässt sich flüssig lesen. Insgesamt ist „Da wo sonst das Gehirn ist“ ein spannender und unterhaltsamer Coming of Age-Roman, der Humor und Ernst schön austariert.

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