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Rezension zu
Der Plot - Eine todsichere Geschichte

Intensiv und spannend

Von: Buchfee - Dystopie, Fantasy und mehr
19.09.2022

Also ich muss sagen ich kann die bislang eher durchwachsenen Rezensionen nicht verstehen. Mir hat "der Plot" wirklich gut gefallen, ich hab daran überhaupt nichts auszusetzen. Einige sagen, die Story war vorhersehbar - finde ich nicht. Ja okay, am Anfang gibt es den Schlüsselmoment, aus dem man natürlich grob interpretieren kann in welche Richtung es geht - aber das macht überhaupt nichts, es gibt noch viele Rätsel und offene Wendungen, die man als Leser gespannt verfolgt, Vermutungen anstellt und Spuren nachgeht, aber was am Ende wirklich herauskommt - das weiß man nicht. Ich fand vor allem die Darstellung des Protagonisten Jacob Finch Bonner als Autor extrem gut, ich hatte direkt einen Draht zu ihm und fand ihn total gut menschlich und authentisch dargestellt. Er ist so normal mit dem gerade richtigen Tacken Beklopptheit, den das menschliche Gehirn manchmal vorbringt um irrationale Verhaltensweisen an den Tag zu bringen. Ja, die Geschichte verläuft in langen Teilen sehr unaufgeregt. Das Leben und die berufliche Entwicklung von Jake wird beschrieben, manchmal geht es in Sprüngen vorwärts, manchmal werden wichtige Momente minutiös erzählt, aber langweilig oder langatmig fand ich es keine Sekunde! Realistisch oder nicht, kann ich nicht beurteilen, ich bin ja kein Autor, aber ich fand es sehr interessant, aus der Sicht eines Autors mal einen Blick auf das Verlagswesen, auf die Möglichkeiten für Schriftsteller zu werfen, zu lesen, was ein Autor eigentlich so über seine geschäftlichen Kontaktpersonen, seine Fans, Leser und Kritiker denkt, und vor allem wie sehr das Schreiben und Plotten das Denken und das normale Leben beeinflussen kann. In manchen Momenten sorgt das für Kopfschütteln, in anderen für Verständnis, manchmal ist er nur ein ganz normaler Mensch mit Schwächen und Zweifeln wie alle anderen auch. Außerdem wird die interessante Frage aufgeworfen - ab wann ist eine Geschichte ein Plagiat? Eine Grundsatzdiskussion, für mich war vor allem vor dem Hintergrund der Handlung wie hier beschrieben tatsächlich nicht eindeutig als schwarz oder weiß zu sehen, was der Autor hier getan hat. Sehr geschickt verwandelt Jean Hanff Korelitz dieses "persönliche Drama" könnte man schon fast sagen - in einen Thriller - um nicht zu spoilern, will ich aber nicht weiter darauf eingehen. Kurzum, ich hab nichts auszusetzen. Von mir bekommt das Buch 5/5 Sterne.

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