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Rezension zu
Die leuchtende Republik

Die leuchtende Republik der Kinder

Von: Lesehummel
27.10.2022

32 Kinder im Alter zwischen neun und dreizehn fallen in die argentinische Stadt San Cristóbal ein. Keiner kennt sie, sie sprechen eine unbekannte Sprache und verschwinden jede Nacht aufs Neue; niemand weiß wohin, aber vermutlich ziehen sie sich in den unwegsamen Regenwald zurück, der direkt vor den Toren der Stadt liegt. Derweil die Kinder anfangs geduldet werden, nehmen Angriffe und Raubüberfälle in Verbindung mit Mord zu: eine Stadt im Ausnahmezustand. Die Gleichgültigkeit der Erwachsenen schlägt in Wut um, während zugleich Panik um sich greift, denn die Anwohner sehen mit Bangen zu, wie ihre eigenen Kinder sich der Meute anschließen und reihum im nächtlichen Nichts verschwinden. Was mit Ignoranz und Lethargie der Erwachsenen begann, dringt schnell in persönliche Sphären und Lebensrealitäten ein, manifestiert sich in Angst und Zorn - und übt zugleich eine unerklärliche Faszination auf alle Beteiligten aus. Erzählt in frischem, prosaischen Duktus ist Barbas Text eine retrospektive, tagebuchähnliche Schilderung fast zu real klingender Ereignisse. Geschrieben aus der Sicht eines Sozialarbeiters, der 20 Jahre später aus einem seiner wohl prägendsten Fälle erzählt, ist die Geschichte ein mystisch-surrealistischer Ritt durch Ängste, Abscheu und Faszination des Menschen. Eine bedrohliche, aber fesselnde literarische Exkursion in eine Mikrogemeinschaft: der leuchtenden Republik der Kinder. Muss man glaube ich mehrfach lesen, um alles zu verstehen, hat mich aber sehr mitgerissen.

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