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Rezension zu
Auf eine wie dich habe ich lange gewartet

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Im Gefühlschaos der ersten Liebe

Von: Karin Wenz-Langhans
24.07.2015

Die junge Laura zieht mit ihren Eltern aus der Großstadt auf das Land – und ist genervt, weil sie ihre Freundinnen zurücklassen muß, außerdem graut es ihr schon vor ihrer neuen Schulklasse. Kaum angekommen, findet Laura auch die meisten Vorbehalte bestätigt: wie soll sie es hier bloß aushalten! Aber als ihr Enzo, der Neffe des italienischen Pizzabäckers über den Weg läuft, sieht die Welt schon anders aus. Außerdem gibt es da noch Irina, eine Klassenkameradin, die Laura unter ihre Fittiche nimmt. Auf einer Party kommt es zwischen Irina und Laura zu einen innigen Kuß, der keine einmalige Sache bleibt. Laura ist verunsichert: liebt sie nun Irina und Frauen im allgemeinen? Aber warum kribbelt es dann auch, wenn sie mit Enzo zusammen ist? Diesmal entführt die Autorin ihre Leser in eine idyllische Kleinstadt mit Hühnern und Wildgänsen und an Mofas schraubenden Jungs. Beim Lesen sind bei mir viele Erinnerungen an meine eigene Jugendzeit hochgekommen und da ich damals in Lauras Alter ebenfalls einen unfreiwilligen Umzug mitgemacht habe, konnte ich ihren Frust und Ablehnung sehr gut verstehen. Der Schreibstil ist wieder sehr lebendig und ich hatte immer das Gefühl, direkt neben den Jugendlichen zu stehen. Lauras Gefühlschaos ist ebenfalls sehr gut beschrieben und das Ende des Buches hat mich überrascht, weil ich damit in der Art nicht gerechnet hatte. Laura war mir direkt sehr sympathisch - wie gesagt, ich konnte ihre Bockigkeit allzu gut verstehen -, aber sie ist dennoch nicht so verbohrt, daß sie sich nicht auch Neuem öffnet. Sie ist zwar vernünftig, aber doch nicht perfekt, was für ein Mädchen in ihrem Alter normal ist – und damit realistisch. Schön finde ich, daß sie sich nicht vom Mainstream ihrer neuen Klasse einfangen läßt, sondern klare Position für Irina bezieht. Das ist sicherlich auch ein Verdienst ihrer wirklich tollen Eltern. Irina ist ein wenig der Paradiesvogel, die mit ihrem guten Aussehen auffällt und mit ihrem Benehmen aus der Norm fällt, jedenfalls, wenn man die meisten ihrer Klassenkameraden fragen würde. Mir hat sie gut gefallen, weil sie ehrlich ist und zu ihrer Meinung steht. Und Enzo hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, da er auch eher der Außenseiter in der Klasse ist. Er ist tolerant und offen und gibt auf die Meinung der Anderen nicht viel. Eigentlich müßten er und Irina gute Freunde sein, aber seltsamerweise ist das Gegenteil der Fall, was Laura natürlich neugierig macht. Ein wirklich schönes Buch über das Gefühlschaos der ersten Liebe und den Versuch eines jungen Mädchens, sich nicht nur in einer neuen und unbekannten Umgebung zurecht zu finden.

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