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Rezension zu
Eine Sprache der Liebe

Gedanken und Erfahrungen zwischen Ost und West

Von: Lesereien
08.01.2023

Kurz vor dem Brexit-Referendum kommt Xialou Guo in London an, um zu promovieren. Ihre „monokulturelle chinesische Bildung“ sorgt für Kulturschocks, führt aber gleichzeitig zu einem für den Leser erfrischenden und gänzlich neuen Blick auf die englische bzw. westliche Kultur, Sprache und Lebensalltag. Bald lernt sie ihren Freund kennen, der einen deutschen und einen britischen Elternteil hat, aber in Australien aufgewachsen ist. Das Multikulturelle verankert sich so immer fester in Guos Leben und ist eines der Themen ihres Buches. Gleichzeitig - und vielleicht auch gerade wegen dieser Multikulturalität - empfindet sie häufig ein Gefühl der Entwurzelung und der Heimatlosigkeit. Sie fühlt sich fremd in London und auch zur englischen Sprache bleibt eine Distanz. Als sie und ihr Freund sich ein Hausboot kaufen, kann sie sich nicht richtig mit dem neuen Zuhause anfreunden und vermisst immerzu das Gefühl von Angekommensein. Guo beschreibt ihre Erfahrungen lebendig in kurzen Kapiteln, die sich bestimmten Szenen, Beobachtungen, Gedanken oder Wendungen in ihrem Leben widmen. Diese Kapitel gleichen kurzen Aufsätzen, die den Leser mitnehmen in die Konflikte ihrer Beziehung, in Gespräche über Architektur, Kunst und Landschaft, in die unterschiedlichen Wahrnehmungen der Außenwelt und der Kultur, in Bürokratie und später auch in Elternschaft. Guos Sprache trägt dazu bei, dass man die Kapitel gerne liest. Sie ist klar, schnörkellos und lässt Gedanken und Erfahrungen in den Vordergrund treten. Ich habe Guos Überlegungen gerne gelauscht und finde, dass es ihr gelungen ist, ihr Leben auf eine authentische und reflektierte Weise wiederzugeben.

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