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Rezension zu
Der Duft von bitteren Orangen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein wunderbares Buch über eine Liebe, die kulturelle Grenzen überwindet und den Wunsch nach Freiheit und Frieden in sich trägt

Von: Die wunderbare Welt der Jane
26.07.2015

“Kann Liebe wachsen, wo Hass gesät wird?” Diese Frage stellt man sich unweigerlich, wenn man sich mit dem Roman “Ismaels Orangen” von Claire Hajaj beschäftigt. Wenn man zunächst das blassgelbe Buchcover betrachtet, sieht man darauf in der Mitte einen leuchtenden Orangenbaum, der inmitten einer von Hitze gekennzeichneten Landschaft wächst und zahlreiche Früchte trägt. In der Nähe des Baumes sieht man einen Jungen, der davonrennt und/oder eine andere Richtung einschlägt. Das Cover symbolisiert etwas von “zurücklassen” bzw. “seine Heimat zu verlassen” und der Baum in der Mitte steht für “Fruchtbarkeit” und “Wachstum”. Bildlich passt das Buchcover hervorragend zum Inhalt des Buches und wurde meiner Meinung nach, sehr gut ausgewählt. Thematisch beschäftigt sich die Geschichte mit dem Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern und das Land Israel, ein Land mit zwei Völkern, die sich tagtäglich, zahlreiche und sehr blutige Auseinandersetzungen liefern. Die Geschichte beginnt im Jahr 1948 und handelt von dem siebenjährigen Salim, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, der in der Hafenstadt Jaffa aufwächst. Salim träumt davon, die ersten Früchte seines Orangenbaums ernten zu können, den seine Eltern zu seiner Geburt für ihn gepflanzt haben. Das Schicksal jedoch meint es anders mit ihm, denn schon sehr bald, muss seine Familie das Land und ihr Anwesen verlassen, da ihr Heimatland von Israelischen Truppen eingenommen wird. Die Familie flieht nach Nazareth und zerbricht dabei. Salim geht später nach England um dort zu studieren und ein besseres Leben zu führen. In London schlägt das Schicksal erneut zu, doch diesmal erfreulicher und schöner, denn dort lernt Salim die Jüdin Judith kennen. Salim und Judith verlieben sich schließlich ineinander und zeigen ihrer Umgebung, dass ihre Liebe stärker ist als jeder kultureller Konflikt. Sie heiraten und bekommen zwei Kinder, doch das Leben geht oft andere Wege als gewünscht und das Schicksal nimmt erneut seinen Lauf und ändert ihr Leben auf dramatische Art und Weise, denn dort wo Liebe wächst, ist Hass, der Verlust mit sich bringt, nicht sehr weit entfernt. Mir hat der Roman “Ismaels Orangen” ausgesprochen gut gefallen, da die Geschichte mich inhaltlich sehr mitgerissen hat und die Thematik des Nahostkonfliks sehr gut in die Familiengeschichte mit eingebunden wurde. Durch die Verknüpfung der Thematik mit der Familiengeschichte, wirkt der Inhalt keineswegs künstlich oder abstrakt, sondern sehr realistisch und lebensnah. Claire Hajaj erschafft Bilder und erweckt sie in ihrem Werk zum Leben, so spürt man jeden noch so kleinen, raschelnden Grashalm unter seinen Füßen, oder sieht den leuchtenden Orangenhain mit seinen saftigen Früchten förmlich vor sich stehen. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, jedoch war dieser an einigen Stellen etwas zu langatmig. Die Botschaft dieser Geschichte ist indes einmalig schön und mit dem Wunsch von Frieden ohne Grenzen gekennzeichnet. Fazit: Ein wunderbares Buch über eine Liebe, die kulturelle Grenzen überwindet und den Wunsch nach Freiheit und Frieden in sich trägt.

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