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Rezension zu
Fifty-Fifty

Wieder ein glaubhaft und packender Thriller.

Von: Franci
12.01.2023

Nachdem Th1rt3en im letzten Jahr ein Highlight war, hatte ich hohe Erwartungen an „Fifty-fifty“. Was soll ich sagen? Wieder gelang Steve Cavanagh ein interessanter Justizthriller, der auf einem komplexen Fall sowie deutlicher Recherche aufgebaut wurde. Sowohl der Ablauf im Gerichtssaal, die Arbeit von Anklage und Verteidigung wie die Ermittlungen waren authentisch und detailreich dargelegt. Zwei Schwestern auf der Anklagebank. Eine Mörderin. Zwei Verteidiger, die von der Unschuld ihrer Klientin überzeugt sind … „Der Abend war perfekt gelaufen. Es sah brutal aus, bestialisch. Daddys zerstückelte Leiche. Ein manischer Mord.“ „Fifty-fifty“ wird aus wechselnden Perspektiven erzählt, sodass der Leser einen Überblick über das vorhandene, erdrückende Beweismaterial bzw. die Indizien bekommt, nachvollziehbar am Prozess selbst sowie den Gedanken und Schritten der Verteidigung teilhaben kann. Doch auch SIE kommt zu Wort, und die hier beschriebenen Szenen und Einblicke in die Psyche sind Gänsehaut erregend und teilweise blutig. Welche der Avellino-Schwestern auch immer schuldig ist, sie geht präzise, geplant und berechnend vor. Immer. Beide sind bis zum Schluss gleichermaßen verdächtig, Vermutungen werden gekonnt angestachelt, neue Morde, die mit dem Fall zusammen hängen könnten, sorgen für Wendungen und halten den Spannungsbogen durchweg aufrecht. Steve Cavanagh schreibt klar und, trotz der inhaltlichen Vielschichtigkeit, verständlich sowie nachvollziehbar. Zusätzlich zu der hier verhandelten, grausamen Tat und den charakterlichen Merkmalen von Alexandra und Sofia stehen die leidenschaftlichen Verteidiger Kate Brooks und Eddie Flynn im Vordergrund. Diese werden durch private Einblicke, ihre Intentionen, eigene Probleme und Verluste greifbar. Der Thriller war authentisch, höchst interessant und lädt zum mitdenken ein. Durch die Mischung von Action und Information, undurchsichtigen Charakteren und lockeren Dialogen empfand ich diese Story zu keiner Zeit als zäh oder langweilig. Hinzu verflocht der Autor gekonnt die schwammige Aussagekraft von forensischen Beweisen und deren Analyse, Korruption in den höchsten Rängen, Diskriminierung und sexuelle Belästigung. „Fifty-fifty“: voll von Tod, Verlust und anschaulichen Bildern. Packend und mitreißend bis zum Schluss. „Mein größtes Problem als Anwalt ist der Umstand, dass ich mir immer wünsche, Schuldige sollten bestraft und Unschuldige freigelassen werden. Aber so funktioniert die Justiz nicht. Hat sie nie. Wird sie auch nie.“

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