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Rezension zu
Knochengrund

Knochengrund (Lotte Petri)

Von: Poldi
15.01.2023

In Gotland werden Skelette gefunden, die aus der Steinzeit stammen. Josefine Jespersen, forensische Anthropologin, wird mit den Untersuchungen beauftragt. Doch dabei macht sie eine erschreckende Entdeckung: Einer der gefundenen Schädel kann höchstens einige Jahre alt sein – und in ihm sind weitere Knochen verborgen, die nach dem Tod der Person hinzugefügt sein müssen. Gemeinsam mit Kommissar Alexander Damgaard versucht Josefine, dem Fall auf die Spur zu kommen… Mit „Knochengrund“ hat die dänische Autorin Lotte Petri bereits den zweiten Band um Josefine Jespersen geschrieben, die mit ihrem Beruf als forensische Anthropologin einen ungewohnten Anstrich in das Krimi- und Thrillergenre einbringt. Ich mag den dadurch entstandenen Perspektivwechsel und die neuen Möglichkeiten, die entstehen – und die von der Autorin auch clever genutzt werden, um einen anderen Zugang zu dem Fall zu geben. Ganz ohne klassischen Ermittler kommt sie dann zwar auch nicht aus, die Kombination aus der engagierten Josefine und dem cleveren Alexander bringt aber eine interessante zwischenmenschliche Ebene ein. Ich mag, wie die beiden sich auch etwas abseits des Falls weiterentwickeln können und das Zusammenspiel in der Arbeit sich sehr unterhaltsam gestaltet. Auch die Nebenfiguren wissen ihren Reiz einzubringen und dem Roman eine interessante Färbung zu verleihen, die durch eine düstere und dichte Atmosphäre bestimmt wird. Der Ablauf zieht die Spannung zunächst nicht aus einem hohen Tempo, im Gegenteil kommen die ermittelnden Personen zunächst nicht weiter und scheinen ein wenig auf der Stelle zu stehen. Zwar gibt es durchaus viele interessante Einzelheiten, wirklich fesseln konnte mich das Buch in der ersten Hälfte aber eher weniger. Ein durchaus unerwarteter Plottwist bringt dann aber mehr Abwechslung und mehr Brisanz, was der Geschichte einen merklichen Schub verleiht. Als Thriller (wie vom Verlag betitelt) würde ich „Knochengrund“ allerdings nicht sehen, dazu fehlt Brisanz und Tempo – ein lesenswerter Krimi ist aber allemal entstanden. Auch der zweite Fall um Josefine Jespersen kann überzeugen. Das Setting ist von Anfang an rätselhaft und düster, zumal lange Zeit ein Rätsel um den seltsamen Knochenfund aufgebaut wird. Zwar ist die erste Hälfte des Romans etwas in die Länge gezogen, durch ein packendes Finale und die in sich sehr stimmige Auflösung kann ich darüber aber hinwegsehen – insbesondere da der private Anteil um die wiederkehrenden Figuren gut eingebunden ist.

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