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Rezension zu
Schattenzeit

Ein gelungenes Denkmal

Von: Tausendléxi
14.02.2023

Zu Beginn dieses Buches, befindet sich der erste Satz von Franz Kafkas Klassiker > Der Prozess <. Jemand musste Josef K. verleumdet haben, denn ohne dass er etwas Böses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Deutschland 1943, im Mittelpunkt von > Schattenzeit < steht der junge, hochbegabte Pianist Karlrobert Kreiten. Im März des Jahres, die Niederlage der Deutschen Armee in Stalingrad ist in eine realistische Nähe gerückt, äußert sich Karlrobert Kreiten darüber, gegenüber einer Jugendfreundin seiner Mutter. Er sieht den Krieg als verloren an und nennt Hitler einen Wahnsinnigen. Fataler Fehler, denn die besagte Jungenfreundin ist eine glühende Anhängerin des Naziregimes. Karlrobert Kreiten wird denunziert und verhaftet. 1943, ist ein entscheidendes Jahr. Als die Deutsche Armee in Stalingrad vernichtet wird, ruft der Reichsminister Joseph Goebbels den totalen Krieg aus. 1943, kommt ein Film über den Baron Münchhausen in die Kinos und tausende Deutsche strömen in die Kinos um Hans Albers zu sehen. 1943, als die Geschwister Scholl versuchen sich der Diktatur entgegenzustellen. 1943, als Erich Kästner seinem Tagebuch anvertraut: > Wenn die Engländer noch ein paar Mal kommen, müssen sie sich die Häuser selber mitbringen. < 1943, als der junge Hans Rosenthal bei einer Bekannten seiner verstorbenen Mutter in einer Berliner Laube Unterschlupf findet. Karlrobert Kreiten wurde der > Wehrkraftzersetzung < angeklagt und sein Richter war kein anderer als der gefürchtete Roland Freisler. >Schattenzeit < präsentiert sich in einer atemberaubenden Art und Weise. Oliver Hilmes hat in diesem Zeitzeugnis, mir weitere interessante und unfassbare Informationen offenbart. In einem Artikel des Deutschlandfunk Kultur von 21.01.2023 erklärt der Autor, dass er >dem armen Kerl< – Karlrobert Kreiten ein Denkmal setzen wollte. Ich finde, dies ist ihm durchaus gelungen. Große Leseempfehlung!

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