Rezension zu
... trotzdem Ja zum Leben sagen
"Er konnte diesen Abend erleben, weil er ihn im Geist vorwegnehmend damals erlebt hatte."
Von: Travel Without MovingFrankl trifft in seinem Buch eine grobe Einteilung in drei Phasen des Lagerlebens: die Aufnahme ins Lager, das eigentliche Lagerleben sowie die Zeit nach der Befreiung aus dem Lager. Frankl erzählt von Abstumpfung, Apathie, Hunger, Tod, purer Lebenserhaltung, Kunst, Humor, Leiden, Sinn und Kameradschaft. Dabei zieht er immer wieder Parallelen zu Psychiatrie und Psychologie, was ich als Psychologin natürlich besonders spannend fand. Ich habe mich schon sehr viel mit der Shoa und dem Nationalsozialismus befasst, doch hier bietet sich ein ganz neuer Einblick in die Thematik. Ich habe das Buch vor allem gelesen, weil ich bei meiner Tätigkeit im Bereich der Psychosenpsychotherapie aktuell viel auf Ressourcen, Resilienz und Sinnfindung fokussiere und Frankl meiner Meinung nach ein Paradebeispiel für Widerstandsfähigkeit und Sinnsuche ist. Ich empfand die Sprache im Buch anfangs als etwas antiquiert, so dass ich mich erst einlesen musste. Allerdings fand ich das Buch von Anfang an inhaltlich faszinierend und sehr relevant in Sachen Resilienz. Ein wichtiges Zeitdokument!
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