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Rezension zu
Joyland

Leider so gar nicht Horror...

Von: Sofia Ma
29.07.2015

Aufmachung: Das Cover gefällt mir recht gut. Übrigens ist mir aufgefallen, dass ich in letzter Zeit ziemlich viele blaue Bücher lese, aber das ist ja im Moment egal. Jedenfalls kommt es auf dem Cover gut zur Geltung, dass es hier um Joyland, wobei es sich um einen Vergnügungspark handelt, geht. Der Titel passt demzufolge auch gut, und ich finde ausnahmsweise mal nicht, dass dieser ziemlich einfallslos ist, auch wenn es im ersten Moment so scheint. Meine Meinung: Ich habe mich ziemlich über das Buch gefreut, da es ja von Stephen King ist, und ich von Friedhof der Kuscheltiere letztes Jahr restlos begeistert war. Außerdem habe ich schon lange keinen guten Spannungsroman mehr gelesen. Tja. Joyland ist einfach nur LANGWEILIG!!! :( "'Ich kann einfach nicht verstehen, warum die Leute einander im Namen der Religion wehtun, wo es doch auf der Welt schon genug Leid gibt', sagte Mrs. Shoplaw" (S. 204 - Mrs. Shoplaw zu ihren Untermietern) Das führe ich jetzt auch mal weiter aus, wie es sich für eine Rezension gehört: Zuerst einmal lernt man Devin Jones kennen, was an sich ja auch normal ist, weil er der Protagonist ist. Auf den ersten paar Seiten ist er extrem nervig und augenscheinlich sehr abhängig von seiner damaligen "Freundin" Wendy. Egal, was passiert, er führt dies auf Wendy zurück - sein ganzes Leben dreht sich um sie, während sie, wie der Leser aufgrund der Erzählung aus der "Zukunft" bemerkt, sich gar nicht wirklich für Devin interessiert. Dieser jedoch merkt das wirklich überhaupt nicht (in der Vergangenheit), was zum einen zwar verständlich ist, da er sie richtig liebt, zum anderen irgendwann aber auch echt nervt. Mit der Zeit entfernt er sich jedoch endlich von ihr, wodurch er selber auch erträglicher wird, denn eigentlich ist er ein netter, ruhiger Junge, dem jedoch seine Mitmenschen durchaus wichtig sind, was er mehrmals unter Beweis stellt. Trotzdem ist Devin, wie leider auch der Rest des Buches, nicht so der Knaller, sondern eher langweilig; es ist irgendwie nichts Besonderes, Herausstechendes an ihm.. Man lernt Devin, seine Macken und seinen Job bei Joyland bzw. den Vergnügungspark selber also kennen. Wie gesagt, an sich kein Problem. Allerdings macht das fast das ganze Buch aus und es passiert einfach gar nichts Spannendes, einzig vielleicht die Beziehung zwischen Devin und Mike und dessen Mutter, aber das erwartet man bei Nicholas Sparks und nicht bei Stephen King. Stephen King ist für mich der Horror-Autor schlechthin, und wenn ich ein Buch von ihm lese - auf dessen Buchrücken übrigens auch Horrorroman steht, nebenbei bemerkt, kann ja durchaus sein, dass er jetzt doch lieber Leichteres schreiben möchte -, erwarte ich eigentlich auch, dass mir Angst eingejagt wird - Horror eben. Aber das passiert hier nicht, wie bereits mehrmals erwähnt. Zwischendurch erfährt man mal hin und wieder einige kleine Details über den Mord, der dort vor einigen Jahren geschehen ist, und dass da wohl irgendetwas Seltsames vor sich geht, aber das war´s auch schon. Devin und seine Problemchen stehen dabei die ganze Zeit im Vordergrund, der Mord an sich und das, was er nach sich zieht, gerät total in den Hintergrund, und damit auch die ganzen Horrorelemente. Also eben das, was ich eigentlich haben wollte, bekomme ich nur am Rande ganz wenig. Am Ende bekommt man dann zwar eine Auflösung und alles läuft auch irgendwie zusammen, aber der sogenannte "Showdown" fällt meiner Meinung nach ziemlich schwach aus, erst recht im Vergleich zu dem wirklich langatmigen und vor allem langweiligen Rest des Buches. "Wenn man einen Krimi liest oder im Fernsehen anschaut, geht man fröhlich über ganze Leichenberge hinweg und interessiert sich nur dafür, ob es der Butler oder die böse Stiefmutter war." (S. 246) Wie eigentlich das gesamte Buch ist die Auflösung dazu noch total vorhersehbar, ich wusste bereits nach 100 Seiten, dass das Buch so ausgehen würde. Und das liegt ganz sicher nicht daran, dass ich schon viel in der Spannungsliteratur gelesen habe - diese Auflösung ist fast schon amateurhaft offensichtlich, sodass sie jeder sehen kann. Einzig die Idee und der flüssige Schreibstil konnten mich überzeugen, die Umsetzung jedoch ist grauenhaft. Da haben wir doch den Schrecken! Fazit: Falls man hier einen schön-schaurigen King-Roman erwartet, wird man einfach nur enttäuscht. Langeweile von vorne bis hinten und die Handlung noch dazu vorhersehbar. Die sich entwickelnde Beziehung zwischen Devin und Mike und dessen Mutter ist nett mit anzusehen, aber unter dem Aspekt des restlichen Romans doch eher fehl am Platz. Idee gut, Umsetzung schlecht. 1,5/5 Lesehasen.

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