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Rezension zu
Camelot

Was wäre wenn Arthur...?

Von: Michael Sterzik
30.03.2023

Die Sage von König Arthur und seiner Tafelrunde, von ehrenvollen Rittern, eine verhängnisvolle Liebe, dem Druidin Merlin und letztlich der Suche nach dem Heiligen Gral. Diese Legenden sind unsterblich und werde es womöglich immer sein. Das alte Britannien, aufgeteilt in viele lokale Fürsten und Königreiche, dass sich der Invasion der Sachsen entgegenstellen. Doch das Reich war uneins, und Arthur hatte die Möglichkeit, unter seinem Banner als Großkönig alle Fürsten zu einem. Er wurde verraten, von seinem eigenen Sohn, von Lancelot seinen treuesten Ritter und von seiner Frau. Arthur wurde zu einem Symbol der Freiheit. Es gab noch andere „Legenden“ wie sein Schwert Excalibur, oder seine legendäre Burg Camelot. Das Wort „Camelot“ überdauert die Zeit und ist auch in unserem Sprachgebrauch ein Begriff für Freiheit und Rebellion und ebenso für umschreibt es einen Ort der Sicherheit und des Fortschrittes. Doch bleiben wir besser bei der Arthur-Sage. „Camelot“ ist der zweite Band um die mystische Legende um diese Männer und Frauen. Nach dem ersten Band „Lancelot“, der erfolgreich gelesen wurde, geht es nun weiter mit dem zweiten Band und widmet sich ganz der Karriere von Galahad, der als eine weitere Hoffnung gilt, denn die Sachsen werden mehr und der Widerstand der Briten weniger. König Arthur ist tot. Längst vergangen sind die Tage, da sich die Fürsten Britanniens unter seinem Schwert Excalibur vereinten. Das Land ist ohne Herrscher. Marodierende Banden ziehen umher, die Bevölkerung hungert. In einem abgelegenen Kloster in den Sümpfen von Avalon bereitet sich ein junger Novize auf das Leben als Mönch vor. Doch als die Bogenschützin Iselle und der alternde Krieger Gawain in sein Leben treten, muss er sich seiner wahren Bestimmung stellen. Der junge Mann ist niemand anders als der Sohn des einst berühmtesten und gefürchtetsten unter Arthurs Kriegern. Er ist Galahad, Sohn des Lancelot, und sein Schicksal ist untrennbar mit dem Britanniens verbunden.(Verlagsinfo) (König) Arthur war der Inbegriff eines edlen Ritters, das Idealbild von Ehre und selbstlosen Mut, von Einigkeit, Gerechtigkeit und Freiheit. Viele Bücher und auch Filme verwendeten diesen glorifizierten Ansatz der Ritterlichkeit. Glanz und Gloria. Giles Kristian zeigt das Britannien Arthurs in seinem zweiten Band, als düster, dreckig und gemein. Das Recht des Schwertes und der Brutalität zeigt das klare Bild des historischen Britanniens seiner Zeit. Der Traum und die Hoffnung, der Wille die Sachsen wieder ins Meer zu treiben, vereinen die „alten“ Helden um Gawain, Cai, Galahad, Merlin usw. Sie sind wirklich alt, die letzte, verhängnisvolle Schlacht, in der Arthur fiel – knappe 15 Jahre später. In der Legende wird „Galahad“ als galant und edel dargestellt, in dem vorliegenden Roman „Camelot“ sind wird davon weit entfernt. Giles Kristian schildert ihn anfänglich als einen desillusionierten Novizen, der sich dem Christengott verschreiben will, doch das Schicksal katapultiert ihn, in die Rüstung seines verstorbenen Vaters „Lancelot“. Giles Kristian interpretiert die Legende sehr, sehr frei, bedient sich aber umsichtig den Figuren dieser Sage. Selbst die „Magie“ eines kauzigen Merlins findet Verwendung, obgleich dieser nach links und rechts manipuliert, mit vielen Taschenspielertricks, doch dieser Druide ist und bleibt ein Stück dieser Legende. Es dauert ein wenig bis der Roman an Fahrt gewinnt und inhaltlich passiert im ganzen Band relativ wenig, aber dafür intensiv. Der zweite Band gestaltet sich nach dem Motto „Suchen und Finden“ – Personen, Rituale, Relikte, Verbündete und viel Hoffnung darauf, die Hoffnung nicht gänzlich zu verlieren. Es gibt viel Ironie und Sarkasmus in den Dialogen, eine ungefilterte raue Sprache, die die Geschichte einen authentischen Touch gibt. Es gibt leider wenig historische Quellen, die noch weniger Licht in diese Epoche bringen. Wahrheit oder Legende? Bekanntlich findet sich immer etwas „Wahrheit“ in diesen Überlieferungen. Bis zur Mitte des Romans baut sich wenig Spannung auf, dafür aber die eine, oder andere Überraschung, wenn der Kreis der Figuren größer wird. An Actioneinlagen wird auch nicht gespart, und wie die übrigen Beschreibungen sind diese auch sehr bildhaft, konsequent brutal erzählt. Von „Camelot“ wird wenig, inhaltlich wenig gesprochen. Es wird von unseren „Helden“ besucht, allerdings befindet es sich in den Klauen der Sachsen und dem angepassten britischen Adel. Erst auf den letzten Seiten zeigt uns der Autor, was dieser mit „Camelot“ uns sagen möchte. „Camelot“ ist ein Roman, auf dessen Geschichte man sich einlassen muss und man sollte „Lancelot“ vorher gelesen haben, um die Figuren besser verstehen zu können. Auch mit diesem Roman ist die Geschichte noch nicht abgeschlossen und gespannt, welchen erzählerischen Bogen der Autor in seinem dritten Band verwenden wird, denn die „Legende“ ist eigentlich zu Ende erzählt. Also „was wäre, wenn“ – darum geht es schon jetzt und auch in der Fortsetzung, die kommen mag. Alles deutet darauf hin, dass ich im dritten Band alle Schicksale erfüllen, allerdings und das ist lobenswert gibt es auch Verluste auf Seiten der „Guten Ritter“. Damit ist dieser Roman als Mittelteil ein munteres Luft-holen für den kommenden Endkampf. Beide Bände sind nicht im Genre „Fantasy“ anzusiedeln, für mich eindeutig ein historisches Thema, da der Autor sinnbildgemäss und das Britannien kurz nach der Zeit des römischen Einflusses zeigt. Fazit Imposante Interpretation, die authentisch gesehen diese Legende weiter erzählt. Hervorragender Aufbau. „Lancelot“ und „Camelot“ kann ich sehr gut empfehlen. Michael Sterzik

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