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Rezension zu
Die Insassin

Die Insassin (Elisabeth Norebäck)

Von: Poldi
15.04.2023

Linda Anderson sitzt seit vielen Jahren im Gefängnis ein, sie wurde wegen Mordes an ihrem Mann verurteilt. Und auch wenn sie sich selbst nicht mehr an die Nacht seines Todes erinnern kann, ist sie davon überzeugt, unschuldig zu sein. Doch dies kann sie nur beweisen, wenn sie aus ihrer Haft entflieht. Die Dinge kommen ins Rollen, als sie wegen eines Angriffs einer anderen Insassin in die Krankenstation verlegt wird… „Die Insassin“ gehört in das momentan so erfolgreiche Genre der skandinavischen Krimis und Thriller. Die in sich abgeschlossene Geschichte wird aus der Perspektive von Linda in der Ich-Form erzählt, sodass weder ein ermittelnder Kommissar noch sonst jemand im Fokus steht, der einen Fall über jemand anderen aufklären will. Der Kniff, dass Linda selbst nicht mehr weiß, was in der Mordnacht an ihrem Mann geschehen ist, bringt dabei schon auf den ersten Seiten viel Reiz ein, da die Lesenden gemeinsam mit ihre vor einem Rätsel stehen. Die Hintergründe werden nach dem aufregenden Start sehr ausführlich dargeboten, es geht bis in die Kindheit von Linda zurück, aber auch ihre Beziehung zu ihrem Mann, die Zeit des Prozesses oder ihr Gefängnisalltag werden im Rückblick beleuchtet. Das ist alles relevant und wichtig, um ein rundes Gesamtbild zu präsentieren, ist stellenweise aber etwas zu ausführlich geraten und beinhaltet deswegen Passagen, die in meinen Augen zu lang geraten sind. Am Ende gibt es aber noch ein packendes und überraschendes Finale, welches mit Tempo und Dynamik erzählt wurde. Dank der lebendigen Beschreibungen konnte ich mich gut in die verschiedenen Szenerien hineinversetzen. Auch die von der Autorin erzeugte Stimmung konnte mich überzeugen, besonders die Atmosphäre im Gefängnis hat mich mit ihrer Düsternis überzeugt. Dass dabei nur wenige helle, heitere Szenen vorkommen, sorgt für einen prägnanten Gesamteindruck. In Linda als Hauptfigur konnte ich mich schnell hineinfühlen, es hat Spaß gemacht, immer mehr Facetten von ihr zu erkunden. Einige andere Figuren kamen hingegen etwas kurz und man erfährt nicht sonderlich viel über sie. „Die Insassin“ kann vom Grundsatz her vollkommen überzeugen und erzählt eine spannende und überraschende Geschichte. Doch obwohl die einzelnen Teile allesamt gelungen sind, schleichen sich doch einige Male langatmige Passagen ein. Ich mag die trickreiche Auflösung und das packende Finale, dabei habe ich richtig mit Linda mitgefiebert.

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