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Rezension zu
Shenzhen - Zukunft Made in China

Shenzhen – Zukunft Made in China

Von: fraeulein_lovingbooks
28.04.2023

Inhalt Shenzhen: Die Metropole der Zukunft zwischen Kreativität und Überwachung Wer wissen möchte, wie wir und vor allem unsere Kinder bald schon leben, welche Technologien sie und die Welt prägen werden, muss durch Shenzhen streifen. Die 20-Millionen-Metropole in Südchina gehört zu den innovativsten Städten der Welt. Eine Megacity, die quasi aus dem Nichts entstand, wo Nachhaltigkeit und moderne Lebensqualität selbstverständlich sind, aber eben auch Gesichtserkennung und der gläserne Mensch. Die Cloud in Shenzhen weiß alles. Die Shenzhener Techies stellen inzwischen das Silicon Valley in den Schatten, ihre Start-ups zählen zu den wertvollsten der Welt. Shenzhen zieht immer mehr junge Talente aus aller Welt an, die nachts in eine ausgelassene Subkultur eintauchen können. Eine Stadt mit Modellcharakter und doch voller Ambivalenzen. Frank Sieren zeigt, wie man dort lebt, wohnt und arbeitet und was wir von dort zu erwarten haben. (Quelle: Penguin ) Meine Meinung Zuerst möchte ich mich beim Bloggerportal und dem Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar bedanken. „Shenzhen. Zukunft Made in China“ ist unterteilt in 8 Kapitel. „Wohnen“ Wie wollen die Menschen vor Ort wohnen und wie kommt die Stadt mit dem Menschenzufluss klar. Welche neue Ideen müssen entwickelt, damit arm und reich in der Stadt leben kann etc. „Bewegen“ Was haben sich die Chinesen für ihre Zukunft überlegt und setzen sie nur auf Elektromobilität? Was haben 5G und autonomes Fahren zu tun und wie verhilft es uns zu mehr Freizeit und Entspannung? „Überwachen“ Eine gute Balance zwischen Innovation und Überwachung ist schwierig – dazu gepaart die Unsicherheit in der westlichen Welt. Eine schwierige Paarung, mit der die Chinesen scheinbar deutlich besser umgehen können, weil ihnen Transparenz und Sicherheit wichtiger sind als der Datenschutz. Im Westen undenkbar. „Chillen“ Wie schaffen es die Planer in der Stadt einen Ausgleich von Arbeit, Wohnen und Natur hinzubekommen? „Vernetzen“ Warum nehmen die Chinesen das Vernetzen viel positiver auf als Amerika? Welche Chancen bietet uns eine gute Vernetzung? „Assistieren“ Computer können zutreffender diagnostizieren – was bedeutet das für die „menschlichen“ Ärzte? Braucht man diese in Zukunft noch oder verschafft ihnen KI mehr Zeit für den Patienten, der gerade vor ihnen sitzt? „Heilen“ Kann uns Shenzhen bei der Abwicklung von Seuchen ein Vorbild sein? Warum sind sie so gut durch die Pandemie gekommen und warum konnten sie so schnell reagieren? Welche Risiken gingen die Forscher ein? „Essen“ Um den Klimawandel in den Griff zu bekommen, muss China seinen Fleischkonsum reduzieren und das soll mit pflanzlichem Fleisch möglich werden. Viele verschiedene Unternehmen entwickeln Produkte, die das Umdenken der Chinesen anregen wollen. Der Schreib- und Erzählstil fand mir während der ersten Hälfte des Buches wirklich Probleme bereitet und mehr als ein Kapitel am Abend zu lesen war für mich unmöglich. Die Kapitel zogen sich hin und mir waren die Erzählungen zu ausführlich und gehen in eine Tiefe, die ich stellenweise einfach nur uninteressant fand. Überraschenderweise änderte sich das aber knapp nach der Hälfte des Buches – ich konnte die Kapitel weglesen und hatte Spaß beim Lesen und es wirkte, als hätte es jemand anderes den Rest des Buches geschrieben. Alles in allem ist „Shenzhen. Made in China“ ein wirklich lesenswertes Buch und ich habe viele neue Informationen erfahren. Auch zu Themen, die mich nie wirklich interessiert haben. Gute Beispiele sind hier „Assistieren“, „Heilen“ und „Essen“ – ich wusste nicht, welche Rolle die Stadt bei der Entdeckung von Covid gespielt hat oder warum sie so gut durch die Pandemie gekommen ist. Oder wie aktiv das Land bei der Suche nach einer Fleischalternative ist und welche Zutaten sie noch durch eine alternative Lösung „ersetzen“ möchten. Oder auch ganz einfach, wo Roboter im Krankenhaus eingesetzt werden und was sie inzwischen schon diagnostizieren können. Frank Sieren hat es geschafft, den europäischen mit dem chinesischen Blickwinkel zu vereinen und beide Seiten zu beleuchten, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte, das es zu „pro China“ war und die negativen Aspekte bewusst ausgeklammert wurden. Beim Lesen wird einem bewusst, wie sehr Europa und Amerika von China abgehängt wurde. Natürlich darf man nicht außer Acht lassen, wie China tickt und aufgestellt ist, aber trotzdem muss man mit den Kopf schütteln, wenn man sieht was in Asien möglich ist und wie man sich in Europa noch mühsam abkämpfen muss. Und niemand ist – Stand heute – in der Lage den Rückstand aufzuholen oder hat überhaupt Interesse den Rückstand aufzuholen. Ich kann das Buch nur empfehlen.

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