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Rezension zu
Ein Geist in der Kehle

Ein faszinierendes und einnehmendes Werk!

Von: miss_atticos
19.06.2023

Doireann Ní Ghríofa hat mit „Ein Geist in der Kehle“ etwas ganz Besonderes zu Papier gebracht. Es ist das Begehren und Sehnen, das Suchen, das sich Wiederfinden in einer anderen Zeit, die Verbundenheit mit einer anderen Schriftstellerin. Als Mutter von vier Kindern unter sechs Jahren verschwindet sie zwischen Listen, Sorgearbeit und ihrem Engagement für andere. Während sie Milch abpumpt, findet sie Ruhe und Zeit für sich. Reist zurück in die Vergangenheit, Jahrhunderte zurück zu Eibhlín, die ihr bereits zu Schulzeiten das erste Mal begegnet ist. Eibhlín trinkt nach der Ermordung ihres Mannes eine Hand voll seines Blutes und verfasst ein kraftvolles und einzigartiges Gedicht - caoineadh airt uí laoghaire. Sie vermischt lyrische, biografische und historische Teile mit mystischer und ursprünglicher Atmosphäre. Anfangs fürchte ich, sie geht verloren und könnte sich dabei ganz und gar vergessen, sogar aufgeben. Später verändern sich ihre Gedanken und meine Gedanken. Teilweise wird sie eins mit ihr und mir ist nicht mehr klar, ob sie von sich selbst schreibt oder von ihr. Eine Verwandlung. Diese Kraft und diese Magie zieht sich durch alle Seiten hindurch. Das Ende war für mich eine Überraschung und hat mich auf eine bestimme Art fast schon glücklich gestimmt. Ein faszinierendes und einnehmendes Werk! Ich wünschte, ich hätte es langsamer gelesen. Aber alles halb so wild: Ich werde es einfach immer wieder Mal aus dem Regal holen und es wiederentdecken, neue Seiten daran kennenlernen und nochmal diese Intensität auf mich wirken lassen. „Ich hatte mir jeden Sommer einen Rückzugsort im Gras geschaffen, ein Nest, in dem ich nicht gesehen werden konnte. Meine Methode war immer dieselbe: Ich suchte mir mit Bedacht eine Senke, warf mich dann auf die Knie und gab mich dem Land hin. Ich rollte mit aller Kraft herum, Rücken zum Boden, den Bauch zum Himmel, dann den Nabel zur Erde und zurück zur Wolke, warf mich hin und her, bis ich nur noch Himmel und Erde und Erde und Himmel sah.“

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