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Rezension zu
Isaac und das Ei

Eine ganz besondere Trauer-Geschichte

Von: Marie
04.07.2023

Isaacs Frau ist gestorben und Isaac hält es nicht mehr aus. Er will von einer Brücke springen. Doch da entdeckt er ein Ei. Ein großes, flauschiges Ei. Er nimmt es mit nach Hause und das Ei verändert alles. Das Buch hat mich getroffen. Isaac ist so traurig, dass das Wort mir viel zu harmlos erscheint. „Am Boden zerstört“ – das passt viel besser. Tatsächlich gelingt es Isaac oft nicht, vom Sofa oder Boden aufzustehen. Er bleibt einfach liegen, weiß nicht, welcher Tag es ist. Er isst nichts, er duscht nicht, er macht einfach gar nichts. Das alles erfahren wir erst später, denn das Buch beginnt damit, dass Isaac auf einer Brücke steht und springen will. Was ihn davon abhält, ist ein Schrei und dieser Schrei führt ihn zu einem Ei, das im Wald liegt. Was hat es damit auf sich? Das Ei – Isaac nennt es ganz einfach auch „Ei“ – ist nicht einfach nur ein Ei. Es hat Arme und Beine und fängt sogar an, mit Isaac zu kommunizieren. Das mag zunächst etwas seltsam klingen, aber lasst euch davon nicht abhalten. Was sich der Autor Bobby Palmer hier ausgedacht hat, ist außergewöhnlich und die Auflösung am Ende wird für feuchte Augen sorgen. Weil Ei da ist, fängt Isaac wieder an, am Leben teilzunehmen. In kurzen Rückblenden erfahren wir die Geschichte mit seiner Frau Mary. Dass Mary tot ist, steht schon von Beginn an fest, doch wie kam es dazu? Bobby Palmer gelingt es sehr authentisch, Isaacs Trauer zu vermitteln. Besonders dieses Gefühl, dass sicher viele kennen, wenn man morgens aufwacht und für ein paar Sekunden denkt, die Welt ist in Ordnung, bis einem alles wieder einfällt und die Welt in sich zusammenfällt. Ein furchtbarer Moment, den der Autor perfekt beschrieben hat. Zum Glück taucht Ei auf und bringt Bohnen auf Toast – mehr oder weniger. Was es mit dem Ei auf sich hat, wird wie erwähnt erst am Ende des Buches erklärt. Und welche Schlüsse man daraus zieht, bleibt jedem selbst überlassen. Ob ins Fantastische gehend oder realistisch, so oder so ist Isaac und das Ei ein zu Herzen gehender Roman. Das mag nun alles sehr beklemmend und traurig klingen, und das ist es sehr oft auch. Aber nicht nur. Lichtblicke in das bedrückende Thema bringen Filmreferenzen, die Bobby Palmer immer wieder einfügt. Der Autor scheint auf jeden Fall ein großer Filmfan zu sein. Isaac verbringt die Tage nämlich hauptsächlich damit, Ei seine Lieblingsfilme zu zeigen. Natürlich wird auch E.T. angesehen, denn Isaac ist davon überzeugt, dass Ei ein außerirdisches Wesen ist. Außerdem sorgt der kleine Gefährte für lustige Momente, weil es Isaacs Welt natürlich erst kennenlernen muss. Dabei fliegen auch allerhand Gegenstände durch die Gegend, sogar Bücher (Schockschwerenot)! Fazit: "Isaac und das Ei" ist ein berührender Roman über einen Mann, der den Tod seiner Frau verarbeiten muss und dafür Hilfe von einem Ei bekommt. Im Ton leicht, oft traurig, aber auch immer wieder humorvoll und mit Sci-Fi-Elementen angereichert schreibt Bobby Palmer ehrlich und authentisch über das Thema Trauer. Nicht nur die Auflösung sorgt für Tränen.

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