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Rezension zu
Nachhaltig Kochen: die 40€-Woche

Solide, ausgewogen und günstig

Von: magentratzerl
20.08.2023

Die Schwedin Hanna Olvenmark ist ausgebildete Ernährungsberaterin. Vor einigen Jahren wollte sie sich einen Traum erfüllen – das Mount-Everest-Basecamp sollte es sein. Dafür brauchte sie Geld und entwarf einen Sparplan, der unter anderem am Essen ansetzte. Gesund, ausgewogen und günstig sollte es sein. Das Geld für die Reise brachte sie zusammen – und es entstanden ihr Blog und ihr erstes Kochbuch; in beiden stellt sie Rezepte vor, die nicht mehr als einen Euro pro Person kosten. Eine Besprechung des ersten Buches findet Ihr hier bei Valentinas – und ich möchte Euch außerdem das Linsen-Stroganoff ans Herz legen; das steht bei uns regelmäßig auf dem Tisch. Dieses Buch ist eine Art Fortsetzung: die Gerichte sollen nicht nur ausgewogen und günstig sein, sondern auch klimaneutral. Hier ist Saisonalität der Schlüssel: es kommt nur auf den Tisch, was gerade Saison hat – mit einer Ausnahme, und das ist tiefgekühltes Gemüse, das in der Saison geerntet wurde und noch alle Nährstoffe enthält. Erreicht wird das Ziel mit Wochenplänen: 12 solche Pläne stellt das Buch vor; für jeden Monat des Jahres einen. Jeder Plan umfasst 6 Gerichte, fünf davon sind für 4 Portionen konzipiert, und eines ist das „Großgericht“, von dem man Reste einfrieren und dann am Sonntag auf den Tisch bringen soll. Hanna Olvenmark nimmt einen hier richtiggehend bei der Hand: für jede Woche gibt es nicht nur eine Einkaufsliste, die nach Warengruppen geordnet alle Mahlzeiten abdeckt, sondern auch eine kleine Wochenübersicht, die auch To-Dos erklärt, meist ist das das Einweichen von Hülsenfrüchten für den nächsten Tag. Ich habe das Konzept ausprobiert und mich durch die 40-€-Woche für den Monat Mai gekocht. Was es gab, seht Ihr weiter unten. Beim Kochen gab es keine Schwerigkeiten – die Rezepte sind gut strukturiert und mit überall erhältlichen Zutaten leicht nachzukochen. Ich kann leider nicht genau sagen, ob man wirklich mit 40 € hinkommt, wenn man der Einkaufsliste folgt; ich würde schätzen, mit den jetzigen Preissteigerungen eher nicht. Ich hatte vieles im Vorrat und habe nur ein paar frische und TK-Sachen, Pflanzensahne, schwarze Bohnen und Ajvar kaufen müssen und bin mit unter 15 € davon gekommen. Und wie schmeckt es? Das ist solide vegetarische Alltagsküche. Geschmeckt hat alles; besonderen Spaß hatten wir am Joghurt-Ajvar-Dipp und am Curry mit Garam Masala. Hülsenfrüchte sollte man aber mögen – denn die spielen eine große Rolle; verständlicherweise denn sie sind nahrhaft, gesund und günstig. Nicht ganz so viel Verständnis habe ich aber für den (fast) täglichen Brühwürfel; an 5 der sechs Gerichte kommt ein solcher. Das wird geschmacklich irgendwann etwas monochrom. Die Einkaufliste ist so konzipiert, dass nichts übrig bleibt, was toll ist. Dafür haben wir in der Woche aber auch zweimal Mais gegessen, zweimal Buchweizen und dreimal Spinat. Und Buchweizen tritt immer mit Spinat auf – das war dann auch genug nach der Woche. Pasta mit Mais-Carbonara: die Sauce besteht aus TK-Mais, veganer Sahne, Ei und Käse – ein solides Alltagsessen, das fix auf dem Tisch steht. Statt der im Rezept verwendeten Bandnudeln habe ich Spaghetti-Reste aufgebraucht. Am Dienstag gab es Buchweizen-Pflanzerl mit Spinat, dazu ofengeröstetes Wurzelgemüse (im Buch „Pommes“ genannt, das kommt nicht ganz hin, finde ich) und einen Dipp aus Ajvar und Joghurt. Das ist eine schöne Kombination – und besonders toll ist der Dipp, der wird hier noch öfter auf dem Tisch stehen. Dieses Curry mit Kichererbsen, Garam Masala, Tomate und Kokosmilch ist wunderbar würzig und steht rasch auf dem Tisch; wir mochten es gerne. Es wäre das Großgericht der Woche gewesen. Suppe mit Spinat, Linsen und veganer Sahne – mild und mit einem Stück Brot eine vollständige Mahlzeit. Wer Lust zum Sammeln hat, kann die Suppe auch mit Brennnesseln kochen. Fazit: Hanna Olvenmark bietet solide vegetarische Alltagsküche, die ausgewogen ist und Geldbeutel und Klima schont. Geschmacklich hätte ich mir etwas mehr Abwechslung gewünscht – der tägliche Brühwürfel war nicht so erfreulich.

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