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Rezension zu
Die Chirurgin von London

Ich möchte mehr! Mehr als nur Spazierengehen und höfliche Konversationen!

Von: Michelleslittlebooks
26.08.2023

London 1845 – die Cholera greift um sich und macht die junge Nora Beady zur Waise. Sodass sie von ihrem exzentrischen Arzt Dr. Horace Croft aufgezogen und erzogen wird. Doch anders als es Frauen im Jahre 1845 gestattet war. Nora Beady erlernt von früh auf das Handwerk einer Chirurgin und unterstützt den Doktor bei jeder Operation- allerdings im Geheimen! Denn wenn ihr Talent auffliegt, wird nicht nur sie geächtet, sondern auch ihr Mentor und Vaterersatz Dr. Croft. Ihr beider Ruf wäre zerstört. Doch als Dr. Croft den talentierten Arzt Dr. Daniel Gibson einstellt, muss Nora ihr Wissen auch vor ihm verbergen. Doch Nora gefällt das Leben einer gutbürgerlichen jungen Dame, welches aus Handarbeiten und höflicher Konservation besteht, nicht. Des Nachts greift sie wieder zum Skalpell und wird durch Daniel erwischt. Er schwankt zwischen Bewunderung, Entsetzen und Fassungslosigkeit. Wird das Leben der talentierten Nora nun zerstört? Das müsst ihr selbst herausfinden. 😉 “Die Chirurgin von London“ war von Anfang an direkt sehr detailliert und bildlich geschrieben. Es hat mich förmlich auf die Straßen von London im 19 Jahrhundert katapultiert, welches im Dreck und Krankheit versinkt. Hierbei unterstützend waren die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten, denn die Kapitel waren mal aus der Sicht der jungen Nora, mal aus der Sicht des Dr. Croft oder von Dr. Gibson geschrieben. Hierdurch konnte ich als Leserin einen umfassenden Eindruck von London, den Protagonisten selbst und den gesellschaftlichen Regeln gewinnen. Dr. Croft hat mir sehr gefallen. Er ist absolut chaotisch und in jeder Ecke des Hauses liegen Knochenfragmente, eingelegte menschliche Gliedmaßen oder ein Schädel im Bücherregal. Es war teilweise so absurd, dass ich doch schmunzeln musste. Dennoch habe ich mich sofort wohl gefühlt im Haus des chaotischen, aber klugen Arztes. Croft ist fachlich mehr als kompetent und lässt Nora in eine ganz neue Welt eintauchen. Nora lernt, dass es mehr gibt als nur Handarbeiten, Spazierengehen und höfliche Konversationen. Sie strebt förmlich nach mehr! Nora gelingt es sich über gesellschaftliche Normen hinwegzusetzen und lässt sich aufgrund ihres Geschlechtes nicht einschränken. Auch nicht durch Dr. Gibson, der das Verhalten von Nora für einen Skandal hält. Doch neben all den Widersprüchen entwickelt sich zwischen Blut, Leichen und medizinischen Eingriffen eine kleine Liebelei zwischen dem pflichtbewussten Dr. Gibson und der aufstrebenden Nora eine Liebelei. Als Leserin habe ich mehr als mitgefühlt und sehr gehofft, dass sie den Frauen dieser Zeit die Wissenschaft zugänglich macht. Das Buch hat mich sehr fasziniert und in den Bann gezogen. Ich habe es kaum aus der Hand gelegt und kann es wirklich jedem ans Herz legen. 4 von 5 Sternen!

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