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Rezension zu
Danzig

Danzig - Tage des Aufbruchs

Von: MarySophie
24.09.2023

Handlung Danzig 1860 Johanna Berend hat ihre Familie verlassen, um mit einem Pianisten durchzubrennen. Ein paar Monate später steht sie wieder vor dem prächtigen Patrizierhaus und hofft darauf, gnädig wieder aufgenommen zu werden. Doch schnell landet sie auf dem Boden der Tatsachen. Ihr geliebter Vater ist gestorben, der Bruder Theodor ist nun das Oberhaupt der Familie und steht dem alteingesessenen Handelshaus vor. Er legt viel Wert auf Ordnung und Konventionen, da ist ihm seine freiheitsliebende Schwester natürlich ein Dorn im Auge. Johanna leidet unter seiner Vormundschaft und als der Schiffsbauer Berthold Forster um ihre Hand anhält, denkt sie nicht lange nach. Er ist zwar deutlich älter, jedoch auch sehr gutmütig und freundlich und bietet der jungen Frau ein angenehmes Leben. Schon bald beginnt Johanna sich für die Arbeit ihres Mannes zu interessieren und sie möchte seiner Firma zu noch mehr Erfolg und Größe verhelfen. Sehr zum Missfallen von Pawel, Forsters Sohn aus erster Ehe... Meinung Mir ist der Roman bereits in der Vorschau aufgefallen. Die Inhaltsangabe klingt unheimlich gut, sie trifft genau meinen Geschmack und macht einfach ganz ganz viel Lust auf die Geschichte. Es wird eine schöne Handlung mit einem guten Maß an Historie versprochen, die sich als sehr vielfältig erweisen könnte. Kein Wunder, dass das Buch direkt auf meine Wunschliste gewandert ist und ich habe mich schließlich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut. Ein herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse! Ich empfand die ersten Seiten als ein wenig schleppend. Lag wohl vor allem daran, dass ich mich erst an die Sprache und die Ausgangssituation gewöhnen musste. Es hat ein paar Seiten gebraucht, ehe ich mich mehr auf die Handlung einlassen konnte, als dies dann einmal geschehen war, lief es rund. Ich bin flotter mit dem Lesen vorangekommen, habe mich auch mehr mit Johanna angefreundet. Schließlich zeigte sich, dass der Schreibstil der Autorin sehr bildhaft und lebendig ist, ich bin flott mit dem Lesen vorangekommen und mag es, wie die Szenen umschrieben sind. Die Beweggründe für Handlungen und Aussagen sind verständlich geschildert, die Protagonisten kommen recht realistisch daher und die Geschichte verströmt eine ganz eigene Stimmung, die mich in ihren Bann gezogen und dazu geführt hat, dass ich den Roman nur schwer aus der Hand legen mochte. Das Setting ist sehr interessant gehalten. Vor allem durch die Unterschiede zwischen prachtvollen Patrizierhaus und einfacherem / normalen Haus von Berthold Forster mit angeschlossener Werkstatt sind perfekt dargestellt und ich mag es, wie mit zunehmender Handlung immer stärkere und festere Bilder der Handlungsorte entstehen. Zudem entsteht ein gutes dessen Zusammenspiel und es wird auf diese Weise auch ein Bild der Gesellschaft gezeichnet. An sich gibt es ganz wunderbare Zeichnungen der Protagonisten, sie sind abwechslungsreich und vielfältig. Ich mag es, wie sie ganz eigene Charaktere erhalten haben, wie im Verlauf der Geschichte Entwicklungen zu sehen sind und es ein ganz interessantes Zusammenspiel unterschiedlichster Typen gibt. Etwas schade finde ich, dass Johanna nicht stärker auftritt, sie ist mir ein bisschen zu schwach gezeichnet und nicht greifbar genug. Da hätte ich mir mehr erwartet, anfangs fand ich das okay, aber mir waren da nicht genug Entwicklungen zu sehen. Und ich muss sagen, dass mir die Beziehung mit Berthold Forster ein bisschen suspekt war. Nicht unbedingt die Ehe und ihren Umgang an sich, mir war es nur zu viel, wie er immer von seinem kleinen Frauchen gesprochen hat. Klang, als würde er Johanna klein halten und sie nicht ernst nehmen. War mir zu viel und hat mich irgendwann ziemlich genervt. Fazit Es wurde ein spannender und vor allem interessanter Start einer neuen Saga angekündigt und genau damit konnte das Buch auch überzeugen. Ich habe den Roman echt gern gelesen, bin locker flockig damit vorangekommen und ich habe mich jeden Tag auf den Moment gefreut, an dem ich endlich wieder in die Geschichte eintauchen kann. Es liegt eine unterhaltsame und gut geschriebene Geschichte vor, die ein schönes Bild der Handlungszeit, der Settings und vor allem der Protagonisten zeichnet. Bis auf die nicht ganz runde Darstellung von Johanna und der etwas merkwürdigen Ehe von dieser und ihrem Mann bin ich zufrieden, es gibt nichts zu meckern und ich freue mich schon sehr auf Band zwei!

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