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Rezension zu
Apfelmädchen

Ein hervorragender Thriller aus Schweden

Von: meinding.blog
15.10.2023

In einer schwedischen Kleinstadt wird eine beliebte Lehrerin grausam ermordet. Sie wird in ihrem Haus erhängt aufgefunden, durch ihre Hände wurden dicke Nägel geschlagen. Kommissarin Idun Lind und ihr Partner Calle Brandt nehmen die Ermittlungen auf. Es gibt nur wenige Spuren, denen sie folgen können, denn der Tatort wurde gründlich gereinigt. Die möglichen Verdächtigen, wie der Ehemann, die Stieftochter und der Exmann haben alle ein Alibi. Viel Zeit bleibt den Ermittlern nicht, denn sie werden zu einem weiteren Fall gerufen: ein fünfjähriges Mädchen wurde aus dem Kindergarten entführt. Sie ist Diabetikerin und ihre Insulinpumpe reicht nicht mehr lange. Also ist Eile geboten, um die kleine Ellen zu finden. Für die beiden Ermittelnden werden die Untersuchungen schnell sehr gefährlich und beide müssen um ihr Leben fürchten. Der zweite Handlungsstrang beginnt Mitte der 1970er Jahre. Viola lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern Tommy und Ingrid, die sie Apfelmädchen nennt, zusammen. Ehemann Lars rastet häufig aus und schlägt Frau und Kinder oder sperrt sie über Nacht ohne Licht im Keller ein. Nach einiger Zeit bekommen die Behörden Wind von den Misshandlungen und verbieten Lars seine Familie weiterhin zu sehen. Zum eigenen Schutz werden Viola und die Kinder, vom Gericht angeordnet, in einer Art Pflegefamilie untergebracht. Der Paradieshof scheint die Erfüllung ihrer Träume zu sein, denn die kleine Gemeinde nimmt die Familie mit offenen Armen auf. Nach und nach stellt sich allerdings heraus, dass es sich bei der Gruppe um eine Sekte mit sehr strengen Regeln handelt, die aufs brutalste umgesetzt werden. Als die kleine Familie nicht wie erwartet zu Gott findet, ist es mit dem erhofften Frieden bald wieder vorbei. Ein packender Thriller, der alles mitbringt, was man von diesem Genre erwartet. Verwirrt hat mich anfangs, dass es in fast jedem Kapitel um jemand anderen geht. Ich hatte öfter dieses „Wer war das noch mal?“-Denken. Diese ganze Verwirrung löst sich aber irgendwann auf und man versteht die Logik dahinter. Die Handlung ist hervorragend konstruiert, wendungsreich und spannend. Vor allem die beiden Handlungsstränge in Vergangenheit und Gegenwart haben ihren Reiz. Ich muss aber auch sagen, dass die Erzählung stellenweise sehr brutal ist. Gerade die Gewalt gegenüber Kindern hat mich bisweilen sehr getroffen. Wer damit ein Problem hat oder bei wem dies ein Trigger sein könnte, sollte sich überlegen, das Buch zur Hand zu nehmen. Davon abgesehen kann ich es uneingeschränkt empfehlen. Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt und hätte diesen Thriller am liebsten in einem Rutsch durchgelesen.

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