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Rezension zu
Zwischen Welten

Eine Gesellschaft zwei Welten

Von: Blütenhonig
21.10.2023

Zwanzig Jahre nach ihrer wilden Studentenzeit in Münster begegnen sich Theresa und Stefan zufällig wieder. Zwei Leben und damit auch zwei verschiedene Welten liegen zwischen ihnen. Theresa ist Landwirtin, hat den Betrieb ihres Vaters übernommen und kämpft verzweifelt und mit all ihrer Kraft um das Überleben ihres Hofes. Stefan dagegen ist Journallist bei einer der größten Zeitungen Deutschland in Hamburg. Seine Welt dreht sich um Sehen und gesehen werden. Was dort in den Büros und an den Schreibtischen der Redaktion erdacht wird, soll die Gesellschaft verändern. Mit Sprache soll Gerechtigkeit geschaffen werden, mit Beilagenheften die Menschen zum nachhaltigen Leben erzogen werden, während in der Mittagspause Zucchinicremesüppchen mit Champagnercremehäubchen gelöffelt wird. Theresa dagegen ringt dem Land alles ab, was der Gesellschaft Nahrung bietet. Doch statt Anerkennung und Hilfe zu erhalten, wird ihr von Gesetzen und Verordnungen das Leben schwer gemacht. Während der Pleitegeier über ihr kreist, muss sie sich ständig rechtfertigen. Jeder kämpft für sich in seiner Welt. Durch ihre gemeinsame Vergangenheit fühlen sie sich verbunden. Was damals harmlos am Küchentisch diskutiert wurde, artet heute in handfesten Streit aus. Der Roman ist in Form eines modernen Briefwechsels geschrieben. Wie Voyeure verfolgen wir den E-Mail -und Messenger-Austausch der beiden. Ihre gesellschaftskritische Konversation ist grandios. Der Roman bietet so viel Stoff zum Nachdenken und Diskutieren, dass ich mich immer wieder damit beschäftigen könnte. Trotz der Erzählform war es ein echter Pageturner, der mich nicht nur über die Absurditäten unserer Gesellschaft den Kopf, sondern auch über mich selbst, schütteln ließ. Eine absolute Leseempfehlung!

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