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Rezension zu
Spiel der Zeit

Wunderbarer Auftakt der Reihe

Von: Martinas Buchwelten
11.08.2015

Darum geht's: Harry Clifton, ein Junge aus eher ärmlichen Verhältnissen, lebt mit seiner Mutter Maisie, dem Großvater und seinen Onkel Stan in der Nähe der Hafendocks von Bristol. Seinen Vater Arthur, der als Hafenarbeiter sein Geld verdiente, lernte er nie kennen. Um seinen Tod ranken sich Gerüchte, doch Harry glaubt, dass er im Krieg gefallen ist. Dank eines engagierten Lehrers und dem geheimnisvollen Old Tuck Jar, der in einem ausrangierten Eisenbahnwaggon wohnt, hört Harry auf die Schule zu schwänzen und sich für den Chor zu interessieren. Er besitzt nämlich eine einzigartige Stimme, die ihm den Weg für ein Stipendium an einer renommierten Grundschule zu erhalten, ebnet. Dort freundet er sich mit Giles Barrington, dem Erben einer Schifffahrtsdynastie, und Deakins, der ebenfalls ein Stipendium erhalten hat, an. Mit dieser Freundschaft ändert sich Harry's Leben von Grund auf.... Meine Meinung: Der Auftakt dieser Reihe wanderte sofort auf meinen Wunschzettel, als ich die Inhaltsangabe las. Mein erster Gedanke: Ein perfektes Buch für mich - und genauso war es! Mit einem Prolog, erzählt aus der Sicht von Maisie Clifton, startet der erste Band dieser Reihe im Jahre 1919 rund um Harry Clifton. Der Leser erfährt die Gedanken der jungen Frau, die kurz vor ihrer Hochzeit mit Arthur Clifton steht. Sie verspürt den Wunsch sich vor der Ehe noch auf ein amuröses Abenteuer einzulassen, damit sie nicht als Jungfrau in die Ehe geht....was auch passiert. Neun Monate später erblickt der kleine Harry das Licht der Welt und fortan begleiten wir ihn durch seine Kinder- und Jugendjahre. Jeffrey Archer erzählt seine Geschichte teils aus Harrys Perspektive, aber auch aus der Sicht anderer Personen. In unterschiedlichen Leseabschnitten, die zuvor mit dem Namen des Erzählers und der Zeitspanne beschrieben sind, erfährt der Leser in einem Perspektivwechsel ein und dieselbe Begebenheit aus verschiedenen Blickwinkeln. Dies wird jedoch nie langweilig, da von den erzählenden Personen wichtige Puzzleteile beigesteuert werden und die Geschichte auch mit neuen Ereignissen voranschreitet. Dabei werden interessante Geheimnisse gelüftet und Lücken geschlossen. Langsam beginnt sich auch ein Bild zu formen, das dem Leser wichtige Informationen gibt und sich die einzelnen Handlungsstränge zu einem Gesamtbild ergänzen. Jeffrey Archer wechselt ständig zwischen der Ich-Erzählung aus Harry's Sicht und der Version der anderen Protagonisten in der dritten Person. Der Spannungsbogen bleibt trotz der ungewohnten Erzählweise des Autors sehr hoch und fesselte mich an die Seiten. Im letzten Drittel überschlagen sich die Ereignisse und der erste Teil dieser Familiensaga endet mit einem miesen, jedoch taktisch klugen Cliffhanger. Charaktere und Schreibstil: Die Charaktere sind sehr bildhaft beschrieben und lebendig. Vorallem Old Jack Tar, Harry's väterlicher , aber auch sehr geheimnisvolle Freund, sowie Harry's Mutter Maisie, konnten mich immer wieder überraschen und beeindrucken. Aber auch Harry selbst ist ein sehr lebhafter und wissbegieriger Junge, der mithilft, sein Leben aus ärmlichen Verhältnissen zu verbessern. Es gibt zwar eine starke Tendenz zu nur gut oder nur böse, doch entwicklen sich im Laufe der Geschichte fast alle Charaktere sehr stark weiter. Die Klassenunterschiede zwischen den einzelnen Gesellschaftsschichten werdenvom Autor sehr überzeugend beschrieben. Die historischen Hintergründe bleiben in diesem Band (noch?) im Hintergrund. Zwar wird der erste Weltkrieg angeschnitten und die Hoffnung der Menschen, dass nach dem großen Krieg keiner mehr folgen wird, doch von der schwierigen Nachkriegszeit wird wenig erwähnt. Auch die ersten Anzeichen für den zweiten Weltkrieg werden im letzten Drittel zuerst nur angeschnitten, obwohl Harry und Giles langsam beginnen sich Gedanken über ein Leben abseits der Universität und auf dem Kriegsfeld zu machen. Fazit: Ein toller Auftakt einer Familiensage rund um eine Schifffahrtsdynastie, der mich von Beginn an fesseln konnte. Packender Schreibstil, lebhafte Charaktere und eine Geschichte, die mich fasziniert hat. Meine absolute Leseempfehlung!

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