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Rezension zu
Ein Lied für Molly

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

perfekter Claudia-Winter-Mix

Von: RoRezepte
13.11.2023

“»Die Zukunft wird durch die Visionen der Gegenwart lebendig. […] Man muss rechtzeitig los lassen und nach vorn sehen. Wer weiß, was hinter der nächsten Kurve auf einen wartet. Oder wer.«” In Irland gibt es nicht nur die schönen Seiten, mit viel grüner Landschaft und unterhaltsamen Pubs, sondern auch Stadtteile, in deren Armut und Not vorrangig sind, in der Menschen jede Münze umdrehen müssen um so zu überleben und für die Familie zu sorgen. Bonnie hatte keine leichte Kindheit, wurde jung schwanger, der Erzeuger will davon nichts wissen und bis vor kurzem hat sie noch ihre nun verstorbene Mutter gepflegt. Doch mit ihrem kleinen Josh an ihrer Seite, versucht sie den Alltag bunter zu gestalten und ihm die schönen und wichtigen Dinge im Leben zu zeigen. “Eine gute Geschichte kann alles ändern.” “Es wird ein Abenteuer. Das beste, das wir je hatten.”, meinte Bonnie zu Josh als die beiden mit dem alten, griesgrämigen Mr. Brenner aufbrachen um den Besitzer der verloren gegangenen Musiknoten zu finden. Eine Reise, in der nicht nur Bonnie über sich hinauswächst, sondern auch der ehemaliger Musiklehrer alte Wunden aufreißt. Das für mich bewegendste Zitat des Buches: “Ihr Herz war wie ein leer geräumtes Zimmer, und auf dem einzig verbliebenem Stuhl hockte die Liebe und weinte sich die Augen aus.” “Ein Lied für Molly” ist aus der Ich-Perspektive in zwei Zeitebenen geschrieben. Während wir in der Gegenwart auf die Suche nach dem Musiknotenbesitzer gehen, lesen wir zwischendurch die Geschichte des jungen Robert Brenners. Der abgebrannte Pianist versucht sich als Musiklehrer in einer sehr konservativen Zeit seinen Schülern die Welt der Musik mit ungewöhnlichen Methoden näher zu bringen … Und verliebt sich dabei in die Putzfrau der Privatschule. “Haben Sie schon mal ein Glas auf den Boden geworfen, sich bei ihm entschuldigt und danach war es wieder heil?” Bewegend zu sehen war, wie der grantige, eigenbrötlerische Ex-Musiker sich in einen liebenswürdigen alten Herren mit dem Herz am rechten Fleck verwandelte. Besonders angetan hat es mir der kleine schon so schlaue Josh, mit seiner Brille, der offenen Art zu Menschen und seiner jugendlichen Weisheit. Eine tolle Ergänzung waren die Nebenprotagonisten des Dorfes Ballymore. Der perfekte Claudia-Winter-Mix mit dem früheren Humor aus den Aprikosenküssen und Glückssternen und mit der Sprachführung späterer Werke ohne sich zu viel in metaphorischer (Landschafts-)Beschreibung zu verlieren. Das Familiendrama und der Twist zum Ende ist zwar recht zeitnah abzusehen, allerdings ist nicht nur der Weg innerhalb Irlands, sondern auch die Reise beim Lesen, das Ziel. Und wer sich vor der Themenüberladung “Musik” scheut, brauch sich hier keine Sorgen machen – Claudia Winter hat in “Ein Lied für Molly” eine gelungene Mischung gefunden deren Leseempfehlung ich nur weitergeben kann. “Hoffnung, hat Ma immer gesagt. Sie ist der Motor, der uns bis zum Schluss antreibt.” Die Rezepte aus "Ein Lied für Molly" findet ihr unter www.RoRezepte.com & https://rorezepte.com/ein-lied-fuer-molly-claudia-winter/.

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