Rezension zu
Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin

In "Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin" müssen die Magierin Ead, die Königin Sabran und die Drachenreiterin Tané ihre jeweiligen Glaubenssätze und Religionen überwinden, um gemeinsam gegen den Namenlosen Einen, einen riesigen, brutalen Drachen, der die gesamte Menschheit bedroht, zu kämpfen. Die Geschichte setzt genau da an, wo der erste Band "Die Magierin" geendet hat, da "The Priory of the Orange Tree" im Deutschen, übersetzt von Wolfgang Thon, in zwei Teile geteilt wurde. In "Die Königin" wird die Handlung schnell voran getrieben, ein Ereignis folgt auf das nächste, was einen permanent hohen Spannungsbogen erzeugt. Fokussiert sich "Die Magierin" noch sehr auf Worldbuilding, die verschiedenen Religionen und Gesellschaftsstrukturen, die die Welt aus Shannons Feder strukturieren, liegt das Hauptaugenmerk von "Die Königin" auf den Beziehungen zwischen den Protagonist*innen und ihrem Kampf gegen die Kreaturen, die ihre Welt zerstören wollen. Ich finde Samantha Shannons Fantasy-Roman "Der Orden des geheimen Baumes" so grandios, weil sie ihre Geschichte mit ausgefeilten, vielschichtigen und queeren Charakteren bestückt, in ihrem komplexen Fantasy-Rahmen Probleme unserer realen Welt spiegelt und die Geschichte trotz ihrer vielen Verwicklungen und Längen immer fesselnd und spannungsgeladen bleibt. Mein einziger Kritikpunkt bezieht sich daher nicht auf den Inhalt des Buchs sondern auf die gewählte Form im Deutschen: Ein solch multidimensionales Werk in zwei Bücher zu teilen, ist in meinen Augen absolut unpassend und macht, gerade wenn man sich - wie ich - zwischen dem Lesen der zwei Bände etwas zu viel Zeit lässt, viel von der Geschichte und der Atmosphäre im Buch kaputt. Ich möchte euch daher "Der Orden des geheimen Baumes" sehr ans Herz legen, allerdings mit der Empfehlung, "Die Magierin" und "Die Königin" direkt nacheinander zu lesen. Dieses Fantasy-Epos voller Drachen und politischer Intrigen solltet ihr euch nicht entgehen lassen!