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Rezension zu
Lichterzauber in Schweden

Eine Liebesgeschichte am Polarkreis

Von: Marlen Blume
12.12.2023

Vor dem Hintergrund des berühmten Wintermarktes von Jokkmokk erzählt Anna Lindqvist (ein Pseudonym?) eine atmosphärische Liebesgeschichte. Jokkmokk ist das Zentrum der samischen Kultur in Lappland und obwohl ich den Ort bisher nicht kannte, scheint er wirklich - gerade wegen des Wintermarkts - eine recht große Bekanntheit zu haben. Dieser Markt zieht jedes Jahr viele Touristen an und das nimmt die Autorin zum Anlass, mit ihrer Geschichte dort anzusetzen. Lilje, die in einem deutsch-dänischen Haushalt aufgewachsen und eine regelrechte Weltenbummlerin ist, arbeitet für das Online-Tourismusmagazin Traumziele und besucht den Wintermarkt zu Recherchezwecken. Sie soll „nur“ einen begeisterten Bericht mit nach Hause bringen - doch vor Ort erfährt sie viel über die samische Kultur und recherchiert über die (recht schwierigen) Lebens- und Arbeitsbedingungen der indigenen Bevölkerung dieses Landstrichs. Zudem lernt sie durch ein Missgeschick bei der Hotelbuchung Juha kennen, der zur indigenen Bevölkerung gehört - auch wenn er nicht mehr das traditionelle Leben der Sami führt. Nun ja - natürlich wissen wir alle, wie es ausgeht, wenn sich in einem solchen Roman zwei junge Menschen begegnen - aber der Weg ist das Ziel und so begleitet man als Leser Lilje bei vielen (touristischen) Abenteuern im Schnee und lernt mittels Juha auch etwas über die Kultur der Sami. Das fand ich den interessanten Teil des Buches, der gern noch ein wenig vertiefter hätte sein können. Natürlich lag aber der Fokus auf der Liebesgeschichte zwischen Lilje und Juha, und die müssen selbstverständlich erst diverse Hürden aus dem Weg räumen um ihr gemeinsames Glück zu finden. Das war zum Teil niedlich, zum Teil auch manchmal etwas übertrieben - in dieser Hinsicht ist es eben ein Wohlfühlroman, der nicht aus dem „Korsett“ ausbricht und das auch gar nicht will. Dennoch bekommt man beim Lesen sofort Lust, nach Schweden in den ganz hohen Norden zu reisen und sich selbst ein Bild von der spektakulären Landschaft und den traditionellen Lebensweisen der Sami zu machen (soweit man das als Tourist überhaupt mitbekommen würde). Mir hat der Roman viel Spaß gemacht, ein paar ernsthafte Momente - die die Kultur der Sami reflektieren - gibt es auch, so dass der Roman eine schöne Mischung aus Wohlfühllektüre und Bewusstseinsschärfung ist. Nur das sehr, sehr gezuckerte Happy End (ich sag nur: Epilog) war mir einfach ein Tick zuviel - für meine Begriffe hätte es das überhaupt nicht gebraucht und für mich wäre hier weniger mehr gewesen. Für gemütliche Winterabende ist dieses Buch aber genau die richtige Lektüre.

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