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Rezension zu
POSTER GIRL - Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?

Spannend und zum nachdenken.

Von: lovebooksandpearls
07.01.2024

Zur Geschichte: Der / die Leser:in begegnet Sonja in ihrem Gefängnis.Die Apertur ist ein abgetrennter und gesicherter Bereich in Seattle. Das „Gefängnis“ ist ein eigener Stadtteil, in dem die ehemaligen Mitglieder der Delegation leben. Dort sollen sie mitsamt der Vergangenheit vergessen werden. Sie wurden sich selbst zum dahinvegetieren überlassen. Jeden Tag geht es einzig um's überleben. Vergessen von der Welt herrscht dort eine bedrückende und beklemmende Atmosphäre. Diese wird außerhalb der Apertur von Stress, Hektik und Planlosigkeit abgelöst. Im Laufe des Geschehens lernt man Sonja + Alexander näher kennen. Die verschiedenen Regierungen werden näher erklärt und ein neuer Widerstand tritt auf den Schirm. Es geht um Macht, Schuld, Angst, Konditionierung, Sicherheit, Verlust, Angst. Und es geht um eine junge Frau mit einem starken Willen, die die Chance bekommt sich neu zu (er)finden und sich selbst kennen lernen darf. „Wer bist du, wenn keiner zu sieht.“ 10 Jahre nach dem Fall der alten Regierung und unter der neuen Führung erkundet man gemeinsam mit Sonja die Megalopolis. Ist Zeuge von Planlosigkeit, Zerstörung und Korruption. Auf der Suche nach Grace kommen einige Geheimnisse ans Licht. Es werden schockierende Entdeckungen gemacht und Sonja verändert sich. Meine Meinung: „Wer bist du, wenn dir niemand zusieht?“ Veronica Roth stellt damit eine - für mich – elementare Frage zur Selbstfindung. Sonjas Geschichte hat mich berührt. Herausgerissen aus einem Netz klarer Struktur und Sicherheit wird sie für ein System angeprangert in das sie hineingeboren wurde. Ein System, das sie sich nicht ausgedacht hat und für das sie nur in ihrem persönlichen Wirkungskreis verantwortlich war. Die Autorin schreibt über Kontrolle, Verlust, Konditionierung, Angst, Macht, Schuld, Korruption und überspitzte Werte. Es war stellenweise sehr bedrückend und traurig, aber auch spannend mit zu erleben wie Sonja sich entwickelt und mit ihrer Situation umgeht. Spannend ist für mich letztendlich auch die Frage: Muss ich – als Kind – für die Taten meiner Eltern büßen? Und müssen die Kinder meiner Kinder sich für immer rechtfertigen für Entscheidungen, die Menschen lange vor ihrer Zeit getroffen haben? Absolute Leseempfehlung für alle Liebhaber von Dystopien mit Tiefgang.

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