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Rezension zu
Sisi. Die Sterne der Kaiserin

Sisi. Die Sterne der Kaiserin

Von: Katharina
14.01.2024

Seit meiner Kindheit bin ich ein begeisterter Fan von Sisi. Ich habe bereits zahlreiche Romane, Biografien und Dokumentationen über die Kaiser von Österreich verschlungen. Die Trilogie mit Romy Schneider an Weihnachten gehört mittlerweile sogar zum Pflichtprogramm 😅 Umso gespannter war ich auf „Sisi. Die Sterne der Kaiserin“ von Mara Andeck. Der Klappentext hat bereits angedeutet, dass die Autorin Wert auf historische Authentizität legt, was mir als Historikerin sofort ins Auge sticht. Der Roman erzählt aus der Perspektive der jungen Fanny Angerer, einer Friseurin am edlen Hoftheater im Wien des 19. Jahrhunderts. So oft wie möglich schleicht sie sich nach getaner Arbeit an einen geheimen Platz im Theater, um einen Blick auf die kaiserliche Loge zu erhaschen. Die Kaiserin lässt sich hier jedoch nur selten blicken. Doch eines Abends im Jahre 1863 hat Fanny Glück und erblickt die kaiserliche Hoheit mit ihrem Ehemann Kaiser Franz Joseph in der Loge des Kaiserpaars. Sofort fällt Fanny - vielleicht kann man hier eine ironische Fügung des Schicksals erkennen - die schlechte Frisur der Kaiserin auf. In der Pause des an diesem Tag aufgeführten Stücks wird Fanny plötzlich zur Kaiserin gerufen. Die junge Frau wird ganz anders, denn sie hat Angst, ihre Stellung am Hoftheater zu verlieren. Diese ist sie und auch ihre Familie angewiesen. Doch zu Fannys Entsetzen möchte die Kaiserin sie als ihre persönliche Friseurin einstellen, da ihr während der Theateraufführung die Frisur einer der Schauspielerinnen aufgefallen ist. Im ersten Moment ist Fanny entsetzt und sprachlos, doch im nächsten Moment beginnt die wohl spannendste Reise ihres Lebens. Der Roman „Sisi. Die Sterne der Kaiserin“ ist, wie ich finde, treffend nach dem Haarschmuck der Kaiserin benannt, um den sich Fanny Angerer ab dem schicksalhaften Tag im Jahre 1863 bis zum Lebensende der Kaiserin Tag für Tag kümmerte. Fanny war es auch, die die ikonenhafte Flechtfrisur der Kaiserin schuf, welche beispielsweise auf dem berühmten Gemälde von Franz Xaver Winterhalter zu sehen ist. Mara Andeck stellt im Roman sehr anschaulich die intime Beziehung zwischen der Kaiserin und ihrer Friseurin dar, aber auch die Belastungen und Konflikte, die mit der Arbeit für die Kaiserin einhergehen. Mir gefällt die Ausgestaltung der Figuren sehr gut, und ich habe ein lebhaftes Bild der damaligen Szenen in der Hofburg bekommen. Mara Andeck nimmt den Leser mit ins Wien von Kaiser Franz Joseph und lässt ihn eintauchen in die kaiserliche Welt, aber auch in die Welt der Wiener Bevölkerung zu dieser Zeit. Mir hat der lockere und flüssige Schreibstil sehr gut gefallen, ebenso wie die kleinen Witze und Anekdoten, die mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht haben. In ihrem Nachwort geht die Autorin zudem auf die problematische Quellenlage bei Fanny und anderen Nebenfiguren ein und erläutert dem wissbegierigen Leser, an welchen Stellen sie sich aus welchen Gründen literarische Freiheiten genommen hat. Dies geschah vor allem dann, wenn die Quellenlage sehr dünn war. Trotzdem habe ich den Eindruck, dass dem Leser ein authentisches Bild der damaligen Zeit geboten wird, basierend auf zahlreichen historisch recherchierten Fakten.

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