Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Silvester

Fulminates Ende

Von: Martinas Buchwelten
14.01.2024

Der Psychothriller von Martin Österdahl hat recht schnell mein Interesse geweckt. Passend zum letzten Tag des Jahres, wollte ich die Geschichte lesen. Zeitgerecht habe ich den Thriller begonnen und innerhalb kurzer Zeit beendet. Vom Autor habe ich zuvor noch nichts gelesen, aber Martin Österdahl ist mir durch den ESC (Eurovison Song Contest) bekannt. Umso gespannter war ich auf einen Psychothriller von ihm. Tja, das Wort "Psychothriller" würde ich selbst nicht verwenden. Spannungsroman passt da schon eher oder Familiendrama mit Thrillereffekten. Der Anfang der Story ist gelungen. Am Neujahrstag steht die Polizei entsetzt vor dem Pool der Familie Kjellvander in dem zwei bizarr verrenkte Leichen liegen. Danach wird zum Silvesterabend zurückgeblendet. An diesem besonderen Tag hoffen die verliebten Teenager Marlon und Ebba, dass sich ihre Eltern kennenlernen und anfreunden. Ihnen ist ihre gemeinsame Zukunft sehr wichtig, denn sie fühlen sich als Seelenverwandte. Der Tag von Ebbas Mutter, Lisa Kvellander, beginnt allerdings nicht sehr positiv. Im Hospitz, in dem sie arbeitet, gab es einen Diebstahl. Die gestohlenen Medikamente sind bei falscher Anwendung höchst gefährlich. Als Lisa ziemlich abgehetzt und mit den Gedanken noch beim Diebstahl weilend zu Hause ankommt, erlebt sie kurze Zeit später die nächste böse Überraschung. Die Eltern von Marlon, Camilla und Sören, sind ihr keineswegs unbekannt. Vor mehr als 15 Jahren hat sie allerdings den Kontakt zu den Beiden abgebrochen - aus gutem Grund. Und nun soll Lisa und ihr Mann Mikael die nächsten Stunden mit den beiden verbringen.... Der Silvesterabend wird ganz anders, als sich die beiden Teenager erhofften. Die Atmosphäre ist angespannt und bedrückend. Gäste und Gastgeber versuchen gute Miene zum bösen Spiel zu machen, jedoch fühlen sich alle von ihnen unwohl. Auch Ebba und Marlon spüren die negativen Schwingungen. Es brodelt gewaltig unter der Oberfläche. Es gibt jedoch nicht nur Konflikte zwischen den beiden Pärchen, sondern auch zwischen Lisa und ihrem Ehemann Mikael. In regelmäßigen kurzen Rückblenden erfahren wir in kleinen Happen immer mehr aus der Vergangenheit der beiden Ehepaare. Mir war bald klar, wohin es gehen würde. Trotz dieser Tatsache und einigen Längen in der Mitte des Buches, konnte mich der Autor bald wieder an die Geschichte fesseln. Ich wollte einfach genau wissen, was damals passiert ist und ob meine Annahme stimmt. Zudem haben wirklich alle Protagonisten Geheimnisse und sind nicht wirklich sympathische Zeitgenossen. Die Kapitel sind eher kurz gehalten und der Schreibstil knackig. Die Geschichte lebt von der düsteren Atmosphäre. Der Autor hat sich einigen Themen gewidmet, wie unerfüllter Kinderwunsch, künstliche Befruchtung, Medikamentenmissbrauch bis hin zu Betrug, Intrigen und Gewalt. Wir erleben dabei so einige menschliche Abgründe. Die Spannung baut sich nach dem fesselnden Prolog eher langsam auf. Nachdem das gemeinsame Dinner beginnt, teilt Martin Österdahl die weitere Geschichte in Form eines Dinners auf: Vorspeise, Hauptgang, Dessert, sowie Champagner und Kaffee. Das Buch entwickelt mit der Zeit einen richtigen Sog, aber vorallem das Ende hat es dann wirklich in sich. Mit einigen unvorhersehbaren Wendungen gipfelt das Familiendrama in einen Showdown, der mich den eher spannungsarmen Mittelteil vergessen ließ. Fazit: Ein Familiendrama, welches etwas vorhersehbar war, jedoch mit einem spannenden Beginn und Ende wieder punkten konnte. Auf jeden Fall aber lesenswert!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.