Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die dunklen Fälle des Harry Dresden - Wolfsjagd

Schwächer als Band 1

Von: Drachenbuecherhort
26.01.2024

Werwölfe, Magie und Mord – das sind die Zutaten für den zweiten Band der Urban-Fantasy-Reihe „Die dunklen Fälle des Harry Dresden“ von Jim Butcher. Erneut entführt uns der Autor in die düstere Welt des einzigen öffentlich praktizierenden Magiers Chicagos, der es diesmal mit einer Reihe bestialischer Morde zu tun bekommt, die sich allesamt bei Vollmond ereignen. Harry Dresden muss nicht nur herausfinden, wer oder was hinter den Morden steckt, sondern auch seine eigenen Dämonen bekämpfen, die ihn immer tiefer in die Dunkelheit ziehen wollen. Dabei begegnet er zahlreichen Gestaltwandlern, die ihm nicht alle wohlgesonnen sind. Beim Lesen des Buchtitels wird einem ziemlich schnell klar, worum es in diesem Buch wohl gehen wird: um Werwölfe und ähnliche Gestaltwandler. Und ehrlich gesagt war das für mich alles andere als ein Lichtblick, denn erfahrungsgemäß sind Bücher zu diesem Thema eher mäßig umgesetzt, ähnlich wie es bei Vampiren der Fall ist. „Wolfsjagd“ ist da keine Ausnahme. Aber nicht alles am zweiten Band der Dresden Files ist schlecht, nur weil es Werwölfe gibt. Zum Beispiel hat sich der Stil von Jim Butcher noch einmal verbessert. Er schreibt nach wie vor flüssig, humorvoll und spannend, hat ein gutes Gespür für Dialoge und Charaktere und verwebt die verschiedenen Handlungsstränge geschickt zu einem stimmigen Ganzen, das den Leser bis zum Schluss fesselt. In „Wolfsjagd“ beweist er uns Lesern vor allem auch, dass er es versteht, eine rasante Geschichte zu erzählen. Zugegebenermaßen war es mir stellenweise etwas zu viel, da es wirklich kaum eine Atempause gibt, aber wer so etwas mag, wird sich daran natürlich weniger stören. Im Mittelpunkt des Buches stehen – wie der Titel schon vermuten lässt – die Werwölfe. Und die sind an sich gar nicht schlecht gemacht. Es gibt nämlich nicht nur den einen Werwolf, sondern viele verschiedene Arten von Theriomorphen. Von Magiern, die sich in einen Wolf verwandeln können, über Menschen, die durch einen Pakt die Fähigkeit zum Gestaltwandeln erlangen, bis hin zum „klassischen“ Werwolf (hier Loup-garou genannt), der sich bei Vollmond unkontrolliert verwandelt, ist wirklich alles dabei, sogar Werbüffel, die an die indigene Folklore angelehnt sind. Butcher bedient sich hier sehr vielen Mythologien und das finde ich wirklich toll und viel besser, als wenn es nur eine Spezies gäbe. Was Harry selbst betrifft, so bekommt man zwar ein paar Hinweise auf seine Vergangenheit, aber im Großen und Ganzen hält sich das hier in Grenzen. Zumindest vorerst ist und bleibt er ein wandelndes Mysterium. Da er aber trotzdem genug Charakter zeigt, ist das nicht weiter schlimm und macht auch in dieser Hinsicht neugierig auf die weiteren Bände. Schließlich muss es einen Grund geben, warum Harry ein so großes Geheimnis aus seiner Geschichte macht. Der Preis für die nervigsten Figur wird diesmal Murphy verliehen. Sie trifft eine Menge dummer Entscheidungen aus persönlichem Groll heraus, wodurch noch mehr Dinge passieren, die vermeidbar gewesen wären, wenn sie einfach die Zähne zusammengebissen hätte und professionell geblieben wäre. Ich fand ihr Verhalten generell so anstrengend, dass es Momente gab, in denen ich mein Kindle am liebsten aus dem Fenster geworfen hätte, und sie ist auch der Hauptgrund, warum mir der zweite Band nicht so gut gefällt wie der erste. Vor allem hat man das Gefühl, dass das alles nur für die Extradramen gemacht wurde, was es definitiv nicht besser macht. „Wolfsjagd“ ist die schwächere, dafür aber umso blutigere und brutalere Fortsetzung der Dresden Files. Trotz der Schwachstellen bleibe ich dabei, dass sich die Reihe definitiv lohnt, denn die Welt von Harry Dresden ist wirklich faszinierend, bietet viel und bei der Menge an Büchern ist es auch klar, dass nicht jedes Buch das gleiche Niveau haben kann. Wem der erste Band gefallen hat, der sollte sich auch vom zweiten Band nicht abschrecken lassen, auch wenn er viele Ecken und Kanten hat. Teilen mit:

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.