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Rezension zu
Alfred Nobel

Das faszinierende Leben Alfred Nobels

Von: Eo Mager
12.02.2024

Ein facettenreiches Porträt eines Mannes, der die Welt bewegte Ingrid Carlgrens Biografie über Alfred Nobel ist die dichte Darstellung eines Mannes, dessen Einfluss weit über die Erfindung des Dynamits hinausgeht. Besonders beeindruckend ist die Weite der Familiengeschichte Nobels, die Carlgren mit Detailtreue nachzeichnet. Die Wurzeln eines Genies Nobels familiäre Verflechtungen und sein Start in Russland bilden den Auftakt zu einem Leben, das durch die Biografie minutiös nachvollzogen wird. Seine Unternehmungen quer durch Europa und bis nach Amerika und England beleuchtend, zeichnet die Biografie das Bild eines global vernetzten Innovators. Nobel, ein Mann der Wissenschaft und der Industrie, hatte mit zahlreichen Widrigkeiten zu kämpfen – von tragischen Unfällen in seinen Fabriken bis zu hinterhältigen Geschäftspartnern, die ihn ausnutzen wollten. Das private Leben eines öffentlichen Mannes Sein persönliches Leben war geprägt von Einfachheit und Zurückhaltung und Krankheit. Das Buch zeichnet die inningen und teils auch komplizierten Verbindungen zu seinen Eltern und den Geschwistern nach. Sein Beziehungsleben blieb unkonventionell; mit Frauen, die ihn finanziell ausnutzten, und einer tiefen Freundschaft zu Bertha von Suttner, einer bekannten Pazifistin, die das Paradox eines Mannes unterstreicht, der einerseits Waffen und Dynamit herstellte und andererseits eine ernstzunehmende Beziehung zu einer Friedensikone pflegte. Dieses Buch zeigt die Komplexität von Nobels Charakter und sein Erbe, das bis heute in der Form des Nobelpreises nachwirkt. Carlgrens "Alfred Nobel: Die Biografie" ist nicht nur eine chronologische Aufzählung von Ereignissen, sondern ein tiefes Eintauchen in die Seele eines Mannes, der die Welt im wahrsten Sinne des Wortes 'bewegt' hat. Tod, Erbstreitigkeiten und Schaffung der Nobelpreise Nach seinem Tod entbrannte ein erbitterter Erbstreit, der die Familie spaltete und das Vermächtnis des Nobelpreises komplizierte. Carlgren behandelt diese Phase sehr ausführlich und zeigt auf, wie Nobels testamentarische Entscheidungen, einen Großteil seines Vermögens der Schaffung des Nobelpreises zu widmen, zu einem Familienzwist führten, der das enorme Ausmaß seines Erbes unterstrich. Dieses Kapitel bietet einen bemerkenswerten Einblick in die familiären und rechtlichen Wirren, die Nobels Tod folgten, und reflektiert, wie Visionen über den Tod hinaus Reibung erzeugen können. Ein Leben in Bildern und Dokumenten Die Biografie besticht durch eine beeindruckende Sammlung an Illustrationen, die Nobels Geschichte visuell untermauern. Carlgrens akribische Recherche manifestiert sich in detaillierten Quellenangaben, die den Leser ermutigen, tiefer zu graben. Fazit: Ein Mann, der die Welt bewegte Nobels Biographie hat mich tief beeindruckt und bereichert. Sie ist nicht nur eine fesselnde Darstellung von Nobels Leben, sondern auch die lebendige Schilderung der Anfänge der industriellen Revolution. Das Buch liest sich wunderbar und bietet einen faszinierenden Einblick in eine Zeit, in der die heute allgegenwärtigen Errungenschaften wie medizinischer und technischer Fortschritt, Elektrizität und vieles mehr, gerade erst entstanden. Nobels Begeisterung für das Mitgestalten dieser Erfindungen wird spürbar und vermittelt dem Leser einen authentischen Eindruck seiner Epoche. Besonders bemerkenswert fand ich die Darstellung von Nobels eigenen Ambitionen im literarischen Feld, die wenig Früchte trugen. Diese menschliche Seite Nobels, seine Leidenschaften und unerfüllten Träume, machen ihn umso greifbarer und seine Geschichte umso faszinierender. Detailreichtum und akribische Recherche Ein umfangreiches Literaturverzeichnis, ein Bild- sowie ein Personen- und Sachregister machen das Buch zu einem wahren Schatz für Historiker und Neugierige. Jede genutzte Quelle, jedes Archiv ist sorgfältig dokumentiert und verzeichnet – ein Beweis für die gründliche Arbeit Carlgrens. Ein Lob der Übersetzung Ein wesentlicher Aspekt, der in dieser Rezension nicht unerwähnt bleiben darf, ist die meisterhafte Übersetzung von Susanne Dahmann. Es erfordert ein hohes Maß an Geschick und Sensibilität, ein solch umfangreiches und detailliertes Werk aus dem Schwedischen ins Deutsche zu übertragen. Dahmanns schafft es, den Geist und Stil des Originals einzufangen und dabei die fließende Lesbarkeit zu erhalten.

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