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Rezension zu
Die Radioschwestern (3)

Ein wunderbarer Abschluss einer großartigen Reihe

Von: Sedef.liest.querbeet
19.03.2024

Was für ein wunderbarer Abschluss einer großartigen Reihe. Ich habe wirklich jede Seite genossen. Achtung! Die Rezension enthält Spoiler, wenn du die ersten beiden Teile noch nicht gelesen hast. Im dritten Band gibt es nicht nur ein freudiges Wiedersehen mit Margot, Inge und Gesa, sondern auch ihren mittlerweile Erwachsenen Kindern Marianne, Julius, Christel und Nora, die als nächste Generation ihren Weg beim Radio antreten. Die Handlung erstreckt sich über die Jahre 1955 bis 1965, Frankfurt ist zwar noch immer amerikanische Besatzungszone, aber es scheint als hätten die Menschen den Krieg und die Jahre danach hinter sich gelassen. Stattdessen genießen sie endlich wieder ihr Leben und tanzen beschwingt zu Rock 'n Roll. Während Inge, Margot und Gesa aus dem Radio nicht mehr wegzudenken sind, gibt Christel dort erste Sprachkurse Marianne lebt ihre künstlerischen Ader als Bühnenbildnerin beim Fernsehen und Radio aus und Nora wird als Sängerin und Filmstar immer bekannter, bekommt aber auch Steine in den Weg gelegt. Und mit der Liebe klappt es manchmal auch noch nicht so richtig. Der Schreibstil der Autorin ist wie immer flüssig und so authentisch, dass ich mich fallen lassen und gänzlich in die Welt der Radioschwestern abtauchen konnte. Sie vermittelt ein sehr lebendiges Bild der Zeit damals und verwebt gekonnt Fiktion und reale Ereignisse und Personen miteinander, wodurch ich richtig gefesselt gewesen bin. Dazu tragen auch die Perspektivwechsel bei, die die Handlung abwechslungsreicher machen, ihr aber auch mehr Tiefe verleihen. Mir hat besonders gefallen, dass Eva Büscher auch auf die Rolle der ersten italienischen Gastarbeiter und die große Ablehnung, die ihnen teilweise entgegengebracht wurde, eingegangen ist. "Italiener kein Zutritt, steht darauf. [...] Erinnert einen verdammt an frühere Zeiten." Aber auch die bereits bekannten Kapitelanfänge, die aus alten Radiobeiträgen bestehen, stellen nicht nur weibliche Stars und Sternchen vor, sondern auch starke Frauen wie Athea Gibson (erste afroamerikanische Wimbledon Gewinnerin) oder Rosalind Franklin (Entdeckerin der DNA Struktur). Eine tolle Idee, so lernt man ganz nebenbei noch was dazu. Mochte ich sehr. Obwohl auch ernstere Themen angesprochen werden, bleibt der Roman trotzdem leicht und unterhaltsam. Ein Glossar am Ende informiert nochmal über historische Persönlichkeiten und Institutionen, die im Buch auftauchen. Ein wundervoller Roman zwischen Tradition und Wandel. Wer Lust auf eine Zeitreise ins Frankfurt der 50er Jahre hat, liegt hier goldrichtig. Die ersten beiden Teile solltet ihr euch aber nicht entgehen lassen!

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