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Rezension zu
Der Pakt der Frauen

Ein starkes und unvergessliches Buch

Von: Christina Boersch von büchertanz.de
30.03.2024

Hinweise: – Das Buch habe ich freundlicherweise vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür. – Ich habe keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder. _ _ _ „»Wir Frauen müssen doch zusammenhalten.«“ [Seite 315] In diesem aufwühlenden Roman „Der Pakt der Frauen“ verarbeitet Julia Kröhn Teile ihrer eigenen Familienbiografie, mischt dieser aber auch Fiktion bei. Dadurch, dass sich die Handlung auf zwei Zeitebenen aufteilt, baut sich ein immenser Sog auf, der mich mit in diese Geschichte hineingerissen hat und nicht mehr losgelassen hat, bis die letzte Seite gelesen war. Der erste Erzählstrang spielt in Wien in den 1970er Jahren, hier kämpft die selbstbewusste Historikerin Katharina in der von Männern dominierten Universität. Sie möchte die Geschichtswissenschaft revolutionieren, indem sie sich Büchern widmet, die von Frauen geschrieben wurden – speziell Kochbücher. Als sie dann auf ein Kochbuch trifft, welches ihre Mutter Jule verfasst hat, öffnet sie die Tür zu ihrer eigenen Familiengeschichte – und trifft auf eine Mauer des Schweigens. Der zweite Erzählstrang spielt größtenteils 1944/1945. Hier lernen wir die junge Jule kennen, welche mit ihrem Mann nach Hirschberg (Schlesien) zieht. Jule sieht menschliche Abgründe und kann eines nicht: Wegsehen. Gekonnt werden diese beiden Erzählstränge verwoben und somit Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden. Julia Kröhn gehört schon seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Sie schreibt unter verschiedenen Namen, doch jeder ihrer Romane überzeugt mich durch die Tiefe und die Stärke vielfältigen Figuren und den historischen Hintergründen, welche akribisch recherchiert sind und mich emotional immer sehr mitnehmen. Außerdem kann mich Julia Kröhns bildhafter, detaillierter und klarer Sprachstil immer wieder begeistern. „Sie hatte erwartet, dass die Beschäftigung mit ihrer Familiengeschichte vielleicht Unbehagen erzeugen würde, Verwirrung, Befremden, Überraschung. Aber nicht diesen Schmerz.“ [Seite 157] Ein Roman, welchen ich mit klopfenden Herzen und einer Gänsehaut am gesamten Körper beendet habe. Fazit: „Der Pakt der Frauen“ von Julia Kröhn ist ein Buch, welches ich mit Sicherheit so schnell nicht wieder vergessen werde. Berührend, aufwühlend, emotional, sehr lehrreich und definitiv ein Highlight im Lesejahr 2024. Ganz große Leseempfehlung!

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