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Rezension zu
Im Schatten des Vulkans

Im Schatten des Vulkans

Von: Frau Lehmann liest
08.04.2024

Wer hätte gedacht, dass eine Literaturgeschichte solchen Spass macht? Halldór Gudmundsson führt uns durch die literarische Geschichte Islands, von den Sagas über die Rímur bis zur Gegenwart. Er zeigt die lange Erzähltradition des Landes auf und wie heutige Autoren darauf aufbauen, damit arbeiten, spielen. Island ist im Grunde also schon immer ein literarisches Land gewesen, eines, wo man lesen und schreiben konnte, obwohl das in einer bäuerlichen Gesellschaft nicht zwingend erwartbar war. Gudmundsson erzählt so kundig, charmant und begeisternd, dass man durch diesen Wälzer nur so fliegt, während ganz nebenbei die Leseliste immer länger wird, nur gebremst durch nicht vorhandene Übersetzungen einiger Werke. Besonders hervorzuheben ist, dass er auch immer wieder auf vergessene, unterdrückte und belächelte Werke weiblicher Autorinnen hinweist, denn leider unterscheidet sich Island in der Behandlung weiblicher Literatur nicht viel von anderen europäischen Ländern. Das Buch ist also eine wahre Fundgrube, besonders auch für Lyrik. Die Sagas sind ja nicht in Prosa geschrieben, die Isländer daher an Strophen- und Reimformen gewohnt. Eine wirklich hochspannende Einführung, die politische und kulturelle Entwicklungen selbstverständlich mit der Literatur in Beziehung setzt. Und jetzt? Jetzt möchte ich augenblicklich nach Island reisen...

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