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Rezension zu
Im Schlaf komm ich zu dir

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wenn deine Nacht nicht zum Schlafen gedacht ist...

Von: Denise
30.08.2015

Parker kann nicht schlafen. Zwar ruht sein Körper, doch sein Geist macht sich auf in die Träume des Menschen, dem Parker als letztes in die Augen geschaut hat. So erlebt der 17-jährige wirre Alpträume, witzige Spassträume und erfährt die geheimsten Wünsche seiner Mitmenschen. Bis er auf Mia trifft. In Mias Träumen kann Parker schlafen. Endlich! Und sein Drang zur Ruhe wird zur Obsession. Und für das Mädchen zu einer Bedrohung, die sie so gar nicht gebrauchen kann... "Im Schlaf komm ich zu dir" ist der Auftakt einer neuen Jugendbuchreihe von J.R. Johansson und hat mir gut gefallen. Die Autorin entwickelt aus der Idee, dass ein Teenager in die Träume anderer sehen kann, einen spannenden und zugleich ungewöhnlichen Roman. Die Geschichte wird vom Traumseher Parker selbst erzählt. Er weiß nicht, ob es noch jemanden so wie ihn gibt, geschweige denn, nach welchen Regeln und Gesetzen genau sein Traumsehen abläuft. Er weiß nur, dass er in die nächtlichen Gedanken des Menschen schlüpft, den er im wachen Zustand als letztes in die Augen gesehen hat. Und hier versucht er sein möglichstes, um unangenehme Dinge zu vermeiden. Erst bei Mia kommt er zur Ruhe. Und zeigt dabei, wie gefährlich Schlafentzug sein kann. Parker ist zwar ein eher ausgeglichener Jugendlicher, doch sein Drang ruhig zu schlafen wird so groß, dass er sich selbst bald nicht wiedererkennt. Und diese Veränderung hat er so beängstigend real und beklemmend beschrieben, dass mir selbst ganz anders wurde und ich mit ihm um seinen geistigen Zustand gezittert habe. Zudem entwickelt sich ein Sog hin zu Mia, gleichzeitig will er das junge Mädchen aber nicht ängstigen und dann muss er auch noch aufpassen, nicht als kompletter Psychopath dazustehen. Diese Konflikte hat die Autorin sehr gut herausgearbeitet und super beschrieben. Zugegeben, zu Beginn dachte ich, dass J.R. Johansson eine neue Idee in ein altes Klischee packt. Denn Parker sehnt sich logischerweise nach Mia, weil sie ihn als einzige schlafen lassen kann. Doch das Klischee umschifft die Autorin mehr als beeindruckend und gibt ihrem Roman Wendungen, die nicht vorhersehbar sind. Zudem hält sie sich mit Liebesschwüren und pubertären Gefühlsausbrüchen stark zurück, was für mich mehr als erfrischend war. Die Story an sich entwickelt einen eigenen Sog, hatte aber an 2 bis 3 Stellen gewisse Längen. Hier hätte ich Kürzungen nicht schlecht gefunden, ingesamt hatte ich aber dennoch sehr viel Spaß beim Lesen. Das Ende war mitreißend und mehr als spannend. Zudem bleiben genug offene Enden für die Fortsetzung. Der Stil von J.R. Johansson ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise passt zum 17-jährigen Parker, ist direkt und schonungslos ehrlich, auf der anderen Seite so manches Mal fast poetisch. Eine tolle Mischung. Fazit: das Buch hat mich um den Schlaf gebracht. Ich kann es trotz der kleinen Kritik sehr empfehlen.

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