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Rezension zu
Der Manipulator

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Konnte mich nicht ganz überzeugen ...

Von: Sharon Baker
12.09.2015

Der Serienkiller Stuart Nicklin möchte der Polizei helfen, und verraten, wo er eine Leiche seiner unzähligen Opfer begraben hatte, aber unter einer Bedingung! Er möchte, dass das Unternehmen von dem Polizisten geleitet wird, der ihn damals hinter Gitter gebracht hat, Detective Tom Thorne. Dieser ist von dem Ganzen Unternehmen wenig begeistert und würde am liebsten gar nicht zusagen, allerdings steckt er beruflich so fest, dass er keine Wahl hat. Thorne weiß außerdem, das man Nicklin keinen Zentimeter trauen darf und das er einen meisterlich psychologisch ausspielen kann. Der Ausgrabungsort ist dann auch noch eine abgelegene Insel und Thorne ahnt Schlimmes. Wird sich sein Bauchgefühl bewahrheiten? Was hat Stuart Nicklin wirklich vor? Werden sie dort wirklich eine Leiche finden? Und kommen alle heil wieder von dieser Insel runter? Der Manipulator ist nicht der erste Fall für Tom Thorne, sondern der 12te und das, ich das nicht vorher gewusst hatte, ärgert mich immer noch ein bisschen. Wir haben also hier einen neuen Fall aus einer schon lang bestehenden Reihe. Schade finde ich es allerdings, das es die alten Fälle schon gar nicht mehr zu kaufen gibt, und da stellte sich mir unterschwellig die Frage, warum? Dieser Autor soll doch brillant sein, in England ein Bestseller, warum dann nicht hier? Ganz ehrlich, hier zeigt es sich wieder ein bisschen, das man nicht immer auf den tollen Klappentext hören sollte, sondern auch mal schnell schauen, was das Netz so sagt. Ich denke, hätte ich das vielleicht vorher zurate gezogen, hätte ich mich dagegen entschieden. Weil, ganz einfach, Figuren von Reihen machen eine Entwicklung durch, die nicht immer gut nachzuvollziehen sind, wenn man mittendrin anfängt und das schreckt mich persönlich ab, auch wenn der Fall an sich abgeschlossen ist. Aber nun gut fangen wir an, der Prolog war spannend, ein Mann, der entführt wird, weggesperrt und dann gequält, verspricht spannend zu werden und ich dachte, das Buch wird mich mitreißen. Da hatte ich mich aber zu früh gefreut, ich wurde mit dem nächsten Kapiteln in die Polizeiarbeit geworfen und es zog sich dahin. Bis wir endlich auf dieser Insel sind, haben wir schon zweihundert Seiten gelesen und so richtig baute sich weder Spannung noch Hintergrundwissen auf und ich hatte immer das Gefühl, was verpasst zu haben. Gab es einen Band, wo er ihn verhaftet hatte, oder nicht, dieses Unwissen macht einen als Neuling echt kirre. (Übrigens es gibt einen Band der 2te) Wir werden einfach in die Begebenheiten hineingeworfen und müssen uns zurecht finden, ich habe mich am Anfang wie ein nicht dazugehöriger gefühlt, der nicht wissen darf, was die anderen wissen. Außerdem wurde ich mit keiner Figur richtig warm, was mich richtig enttäuscht hatte. Genau das ist mein Manko hier, viele Stimmen erreichten mich, vor Lesen des Buches, mit „Oh Tom Thorne“, ich kann mich da leider nicht anschließen, für mich wirkte er müde, verbittert und sehr eindimensional. Es kann natürlich sein, das ich diesen Charakter unrecht tue, aber ich kenne noch keine anderen Fälle von ihm und hier glänzt er nicht wirklich, vielleicht hat er gerade ein Lebenstief, aber richtig viel gibt der Autor nicht von ihm preis. Es ist ja auch immer schwer bei Reihen, erzählt man zu viel, was davor war, sind die Stammleser genervt, erzählt man zu wenig, kommen die neuen Leser nicht richtig rein. Die richtige Mischung zu finden ist nun mal sehr schwer und für mich ist sie hier nicht so gelungen, was ich aber den Autor nicht ankreiden möchte. So richtig Atmosphäre und Lesesog kam erst auf dieser Insel auf, man ahnte ja schon die ganze Zeit, dass etwas passieren muss und man wartete, und fieberte darauf. Genau hier merkte man auch, was man an Mark Billingham so hervorhebt und schätzt, denn er spielt mit uns Katz und Maus. Obwohl die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt wird, bleibt für uns vieles im Dunklen und wir können die Gefahr nicht richtig greifen. Dazu kommt dann auch noch Stuart Nicklin, der mit seinen Verhalten die Nerven dünn werden lässt und so richtig den Psychopaten raushängt. Hier wird es dann düster, der Wind kommt auf und die See wird rauer, es wird spannend und endet mit einem Paukenschlag. Ich wollte diesen Autor wirklich vieles verzeihen, aber das ging für mich nun doch nicht. Was für ein Ende, oder sollte es ein Cliffhanger sein! Obwohl ich vieles bemängel, konnte ich es am Ende nicht wirklich aus den Händen legen. Ein Thriller der ruhigen Art, der mit uns spielt, uns in dunkle Ecken treibt und trotzdem immer wieder umkehren lässt, um von vorne zu ermitteln. Hier geht es nicht rasant und actionreich zur Sache, sondern still und böse. Die Inselatmosphäre hat hier richtig gut gewirkt und perfekt zum Plot gepasst und diese Abgeschiedenheit war wirklich spürbar, diese Panik, wer könnte auf dieser Insel ein falsches Spiel spielen war schon ein cleverer Zug. Ihr seht, so ganz kalt hat es mich nicht gelassen, aber auch nicht ganz überzeugt. Ich denke für alle Mark Billingham Fans ein Muss und für Neuleser wie mich, vielleicht nicht das beste Werk um einzusteigen.

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