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Rezension zu
Finderlohn

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Literatur zum Töten - Finderlohn

Von: Nothing But N9erz
26.10.2015

John Rothstein war einer der bekanntesten Autoren der Sechzigerjahre - auch wenn er nach dem Ende seiner "Der Läufer" Trilogie sich nicht bei allen seinen Fans Freunde gemacht hat. So wird er Jahre später ermordet, sein Erspartes gestohlen und auch seine unveröffentlichten Notizbücher entwendet. Doch durch einen Schlag des Schicksals bleiben die Notizbücher weiterhin unveröffentlich und ungelesen. Erst viele Jahre später findet der junge Pete Saubers die Beute des Raubes und hilft damit seiner zerrütteten Famile aus der Krise. Die Notizbücher bleiben vorerst unangetastet - doch nach langer Zeit wird der Mörder von Rothstein auf Bewährung entlassen. Und der will seine Notizbücher wiederhaben. ----- Stephen King schafft mit "Finderlohn" einen Roman, der sich einzig und alleine einem widmet: Der Liebe zur Literatur und dem Wahnsinn der dahinter stecken kann. Mit dieser ausgeklügelten Geschichte rund um die Notizbücher und unveröffentlichten Werke eines Autors bringt er die Leidenschaft des Schreibens selbst aufs Papier - verpackt in eine eigentlich tolle Geschichte. Doch warum nur eigentlich? Der Beginn ist so genial wie interessant. Man verfolgt zwei verschiedene Geschichten: wie die Notizbücher erbeutet werden und wie sie Jahre später wieder ausgegraben werden. Erst langsam merkt man, wie die beiden Geschichten zusammenhängen und blickt hinter das Konstrukt. Dann vermischen sich Zukunft und Vergangenheit immer mehr - bis nur mehr der Strang in der Zukunft übrig bleibt. Der Kampf um die Notizbücher spitzt sich zu und wird immer gefährlicher. Doch was eigentlich sehr spannend klingt, ist ab der Hälfte des Buches stellenweise schon sehr langatmig und ausführlich. Die Notizbücher und die Philiosophie dahinter stehen weitaus mehr im Vordergrund als die eigentliche Spannung. Manchmal wünschte man sich, dass einfach schnell irgendetwas wichtiges passieren würde anstatt nur eine nette Geschichte zu erzählen. Erst gegen Ende kommt dann wirklich wieder Spannung auf, wenn der wirkliche Kampf um das Eigentum der Notizbücher beginnt. Doch das beschränkt sich dann auf gerade mal 50 Seiten. Bei einem über 500 Seiten dicken Werk - von Stephen King - könnte man sich durchaus mehr erwarten. Auch wenn die Erwartung, da es sich um die Fortsetzung von Bill Hodges handelt, nicht auf Horror und Übernatürlichem eingestellt war, ist dieser Roman wirklich eher flach und unspannend - sogar für einen normalen Krimi. Nur das Ende reißt hier leider auch nicht mehr allzu viel raus. Insbesondere weil der Anfang ja eigentlich ganz gut und interessant war, der große Mittelteil aber doch nachlässt. Interessant und wirklich gut eingeflossen sind hingegen die Ereignisse aus "Mr Mercedes" selbst. Immer wieder wird auf den grausamen Anschlag referier - dezent und nebensächlich aber toll für Fans und Leser des ersten Bandes. Im Ganzen betrachtet wirklich fast nur mehr ein Roman (als was er sich ja auch Betitelt) und in keiner Weise ein Krimi oder gar Thriller. Dafür hat er ein interessantes Thema - die Leidenschaft und den Wahnsinn der Literaten, was wohl jeder Leser so ein klein wenig mitfühlen kann.

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