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Rezension zu
Kellerkind

Ruhiger, aber dennoch gelungener Reihenauftakt

Von: Steffis Bücherbloggeria
29.10.2015

Zu Beginn werden wir nicht nur direkt mit dem Mord an der Rechtsanwältin Rose konfrontiert, sondern entdecken in ihrem Keller den völlig apathischen 14-jährigen Jungen Oliver Baptiste. Oliver ist den Ermittlern alles andere als eine Hilfe, sodass den Ermittlern unklar ist, ob sie es hiermit mit einem Opfer oder Täter zu tun haben. Doch auch sein Vater, ein einflussreicher Geschäftsmann, benimmt sich alles andere als unschuldig. Olivers Verhältnis zu seinem Vater ist sehr grenzwertig, denn sein Vater scheint keinerlei Gefühle für seinen Sohn zu haben, stattdessen verwaltet er ihn nahezu wie ein Objekt. Es sind allerdings nicht nur die beiden vermeintlichen Täter, die es den Ermittlern nicht einfach machen, sondern auch der Polizeichef, der die Ermittler bittet Olivers Vater nahezu mit Samthandschuhen anzufassen, denn man hat es hier schließlich mit einer „höherrangigen“ Persönlichkeit zu tun. Es lebe die 2. Klassengesellschaft! Bei Kellerkind haben wir es zur Abwechslung mal mit einem Ermittlertrio bestehend aus Waechter, Hannes und Elli zu tun. Die Zeichnung der Figuren haben mir bis auf ein paar Ausnahmen alle sehr gut gefallen, denn sie wirken authentisch und haben mich insbesondere im Zusammenspiel durch ihre doch sehr witzigen Dialoge überzeugen können. Zudem können die drei alle nicht unterschiedlicher sein. Mit Waechter haben wir es zwar wieder mit einer speziellen Persönlichkeit zu tun, allerdings finde ich die Zeichnung eines Messies an dieser Stelle doch mal was ganz anderes. Hannes hat mir zu Beginn auch sehr gefallen, wobei dies leider ab etwa der Hälfte des Buches abnimmt, da ab diesem Zeitpunkt sein Privatleben für mich zu sehr in den Vordergrund rückt, wodurch die Spannung sehr gelitten hat und ich fand es teilweise auch zu sehr in die Länge gezogen. Zudem hätte mich Waechters Privatleben hier deutlich mehr interessiert. Da es sich bei Kellerkind jedoch um einen Reihenauftakt handelt, freue ich mich in den Folgebänden mehr über Waechter zu erfahren. Elli ist die gute Seele des Trios und ist immer wieder für eine Überraschung gut. Obwohl ich doch eher die Thrillerleserin bin, hat mir Kellerkind bis etwas über die Hälfte des Buches dennoch ausgesprochen gut gefallen, denn die Ermittlungen nahmen bis dahin, wenn auch sehr gemächlich an Fahrt auf und man versuchte die einzelnen Handlungsstränge miteinander zu verknüpfen. Ab der Hälfte des Buches wiederholten sich bei den Ermittlungen jedoch viele Dinge bzw. die Ermittlungen kamen nicht auf den Punkt, wodurch der Spannungsbogen sehr abflachte. Auch die Gedankengänge von Oliver Baptiste wiederholten sich, sodass das Buch unnötig in die Länge gezogen worden ist. Das Ende hat mich dennoch sehr überrascht und zeigt, dass nicht immer alles so ist, wie es scheint. Mehr kann ich hier an dieser Stelle leider nicht sagen, denn das müsstet ihr schon selber herausfinden. Das Krimidebüt der Autorin Nicole Neubauer liest sich sehr flüssig und ich musste durch den eingebrachten bayrischen Akzent doch sehr häufig schmunzeln. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, allerdings wechseln im Rahmen der Kapitel die Perspektiven, was zu Beginn doch etwas gewöhnungsbedürftig ist, aber meinen Lesefluss absolut nicht gestört hat. Zitate "Ich weiß nichts über Oliver. Fragen sie ihn selbst, was mit ihm los ist. sofern er mit Ihnen spricht. Seit Jahren lebe ich mit einem Wildfremden unter einem Dach." (Laurent Baptiste, S. 157) Fazit Grundidee: 4,0 / 5 Umsetzung: 3,0 / 5 Schreibstil: 4,5 / 5 Lesetempo: 4,5 / 5 Charaktere: 4,5 / 5 Überraschungsmoment: 4 / 5 Ende: 3,5 / 5 Ruhiger, aber dennoch gelungener Reihenauftakt, der leider zum Ende hin etwas schwächelte.

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